Strom

Baubeginn für größten deutschen Offshore-Windpark

Borkum Riffgrund 3 soll eine Leistung von 913 MW erreichen. Es ist auch der erste deutsche Offshore-Windpark, der mit einem Gebot von 0 Cent pro MWh bezuschlagt wurde.
13.12.2023

Das erste Fundament für Borkum Riffgrund 3 ist installiert.

Der Windparkbetreiber Ørsted hat mit den Bauarbeiten für einen weiteren Offshore-Windpark in der deutschen Nordsee begonnen. Für den neuen Windpark Borkum Riffgrund 3 sei das erste Fundament gesetzt worden, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Hamburg mit. Der neue Windpark rund 72 Kilometer vor der niedersächsischen Küste soll demnach bis 2025 mit einer Leistung von 913 Megawatt (MW) der bislang größte Offshore-Windpark Deutschlands werden.

Damit können laut dem dänischen Energiekonzern rund 90.000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Nach der Installation der Fundamente sollen insgesamt 83 Turbinen der neuesten Generation von Siemens Gamesa mit je einer Leistung von 11 MW installiert werden.

Strom für 2,5 Mio. Haushalte

Bereits im August hatte der Konzern mit den Bauarbeiten für einen ersten neuen Offshore-Windpark in der Nordsee begonnen - nämlich für Gode Wind 3 rund 32 Kilometer vor der Insel Norderney. Dort sollen bis 2024 insgesamt 23 Turbinen mit je 11 MW Leistung installiert werden. Bei den Anlagen mit einem Rotordurchmesser von 200 Metern handelt es sich laut Ørsted wie bei Borkum Riffgrund 3 dann um die größten Windkraftanlagen auf der deutschen Nordsee.

Ørsted ist einer der weltweit führenden Betreiber von Windparks auf See. Bislang betreibt der dänische Energieversorger vier Windparks in der Deutschen Bucht: Borkum Riffgrund 1 und 2 sowie Gode Wind 1 und 2. Der Betrieb und die Wartung erfolgt aus Emden und Norden-Norddeich in Ostfriesland. Zusammen mit den beiden neuen Windparks soll künftig jährlich so viel Windenergie produziert werden, dass damit umgerechnet rund 2,5 Millionen Haushalte versorgt werden könnten.

Neues Geschäftsmodell

"Mit Borkum Riffgrund 3 setzen wir für unsere Branche ganz neue Maßstäbe – sowohl in der Kapazität als auch beim Geschäftsmodell", sagt Jörg Kubitza, Geschäftsführer von Ørsted in Deutschland.

Das Projekt wird demnach als erster Offshore-Windpark in Deutschland gebaut, der in den Offshore-Wind-Ausschreibungen mit einem Gebot von 0 Cent pro MWh bezuschlagt wurde.

Abnahmeverträge mit Konzernen

Nach Inbetriebnahme im Jahr 2025 soll der erzeugte Strom zu einem großen Teil für die Dekarbonisierung der Industrie genutzt werden – mittels Corporate PPA (CPPA). Für das Projekt hat Ørsted langfristige Stromabnahmeverträge mit den Unternehmen Covestro, Amazon, der Energie-Handels-Gesellschaft/REWE Gruppe sowie BASF und Google abgeschlossen.

Für Borkum Riffgrund 3 wurden außerdem bereits weit vor dem Bau Anteile an einen institutionellen Investor verkauft. Im Oktober 2021 wurde mit Glennmont Partners von Nuveen eine Vereinbarung über den Verkauf von 50 Prozent der Anteile an Borkum Riffgrund 3 unterzeichnet. (jk mit dpa)