Strom

BEE: Erneuerbare sichern zunehmend die Energieversorgung

Die vorläufigen Zahlen der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) zeigen Rekordwerte bei der Einspeisung von erneuerbarem Strom im ersten Halbjahr 2019.
20.08.2019

Die Rolle der erneuerbaren Energien in Deutschland wächst stetig.

"Erneuerbare Energien sichern mehr und mehr die Energieversorgung. Sie werden zum zentralen Player und übernehmen dabei Verantwortung für das Gesamtsystem", kommentiert Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE), die aktuelle Entwicklung am Energiemarkt. Jede Kilowattstunde sauberer Strom trage zum Klimaschutz bei, begründet Peter ihre Freude und mahnt, dass es gerade deshalb so wichtig sei, erneuerbare Energien zügig sektorenübergreifend auszubauen.

"Bei einem geordneten dynamischen Ausbau lässt sich Atom schon heute und Kohle bis zum Jahr 2030 kompensieren", stellt Peter weiterhin fest. Der BEE fordert deshalb, die Energiewende in allen Sektoren und über alle Technologien zu beschleunigen. So müsse etwa bei der Windenergie der Genehmigungsstau gelöst sowie gleichzeitig der Weiterbetrieb von Bestandsanlagen sichergestellt werden. Dann könnten sie noch mindestens fünf oder zehn Jahre weiter Strom liefern.

Sauberer Strom vom Dach

"Die Energiewende findet vor Ort statt", so Peter. Als ein wichtiger Schritt sollten deshalb die Erneuerbaren in der Stadt sichtbarer gemacht und stärker genutzt werden. Gerade die Dächer böten noch ein immenses Potenzial für die Nutzung der Sonnenenergie. "Die Bundesregierung sollte die Vorschriften vereinfachen und selbst mit gutem Beispiel vorangehen", so schlägt die BEE-Präsidentin vor. Bundeswehreinrichtungen und Behörden könnten zum Beispiel problemlos fast flächendeckend mit PV-Anlagen ausgestattet werden.

Für die Photovoltaik sei weiterhin die Abschaffung des 52-GW-Ausbaudeckels sowie weiterer Marktbarrieren essenziell, so der BEE weiter. Die Bioenergie benötige einen Stabilisierungspfad, um den Rückbau von Biogasanlagen aufzuhalten, wofür das EEG-Ausschreibungsdesign anzupassen sei. Der derzeitige Regelungsrahmen werde der Heterogenität der verschiedenen Bioenergie-Formen nicht gerecht.

CO2-Bepreisung für fairen Wettbewerb

Um erneuerbaren Energien einen fairen Wettbewerb zu bieten und gleichzeitig den Klimaschutz voranzubringen, sei eine wirksame CO2-Bepreisung notwendig. Damit würde die Klimafreundlichkeit der erneuerbaren Stromproduktion auch nach dem EEG finanziell anerkannt. Ein ambitionierter CO2-Preis im Wärmesektor sei ebenfalls unverzichtbar, ergänzt durch ein weitgehendes Gebäudeenergiegesetz. Der Wärmesektor würde zudem von besseren Förderbedingungen profitieren, die ausschließlich auf Erneuerbare konzentriert werden sollten.

"Wir dürfen angesichts des aktuell überschaubaren Zubaus nicht riskieren, dass wir in einen energiewirtschaftlich gefährlichen Rückbau von Erneuerbaren-Kapazitäten taumeln, sobald Erneuerbare-Anlagen großflächig aus dem EEG fallen", so Peter. Als erstes betroffen seien Windenergieanlagen ab 2021. Die Branchen hätten eine breite Palette sauberer und leistungsstarker Technologien entwickelt. Im Zusammenspiel mit der kleinen Wasserkraft und der Geothermie seien Wind, Sonne und Biomasse die Energieträger der Zukunft: "Die entsprechenden Technologien stehen sektorübergreifend bereit." (sig)