Strom

Energiewende in Mecklenburg-Vorpommern am Scheideweg?

Der Landesverband Erneuerbare Energien fordert, dass mindestens 1,2 Prozent der Landesfläche bis 2025 als Windeignungsgebiete ausgewiesen werden. Sonst seien die Klimaziele nicht erreichbar.
19.07.2018

Aufbau einer Windkraftanlage vom Typ Nordex

In Mecklenburg-Vorpommern machen die erneuerbaren Energien bereits ein Drittel der Energieversorgung aus. Doch das, so der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE), reiche nicht aus, um den Klimawandel zu stoppen, von dem Mecklenburg-Vorpommern mit seinen flachen Küsten und durch zunehmende Trockenperioden besonders betroffen sei. Der LEE warnt deswegen davor, dass die energiepolitischen Ziele in Mecklenburg-Vorpommern verfehlt werden könnten.

Rudolf Borchert, der Landesvorsitzende, verweist darauf, dass die Windenergie an Land mit einem Anteil von rund 50 Prozent als wichtigster Baustein der erneuerbaren Energien in Mecklenburg-Vorpommern fest eingeplant sei. Borchert: „Um zumindest die Ziele der Landesregierung zu erreichen, bräuchten wir einen jährlichen Zubau von über 300 MW, also rund 80 Windkraftanlagen pro Jahr.“ Aktuelle Berchnungen weisen sogar einen Bedarf von 340 MW aus.

Maßstab ist das Pariser Klimaschutzabkommen

Aktuell werden in dem Land an der Ostseeküste jährlich weniger als 200 MW zugebaut, und die Tendenz ist sinkend. „Das ist ein Alarmzeichen“, sagt Borchert. Der LEE hat daher ein Positions­papier erarbeitet, das die Situation, Perspektiven und notwendigen Maßnahmen darstellt, um die energiepolitischen Ziele im Bereich Windkraft an Land noch zu erreichen. Vor allem geht es darin um die Möglichkeit, Windkraftanlagen zu errichten – also um die Zuweisung von Windeignungsgebieten.

„Wir brauchen dringend neue Eignungsgebiete für Windenergie in MV“, fordert Borchert. Seit 2011 seien keine neuen Eignungsgebiete mehr ausgewiesen worden, und: „Nach aktuellen Informationen werden die Neuausweisungen auch nur zu einer geringfügigen Erweiterung der Eignungsgebiete von rund 0,6 auf nicht einmal 0,8 Prozent der Landesfläche führen. Erforderlich sind jedoch mindestens 1,2 Prozent bis 2025. Bis 2040 sei eine Ausweisung von zwei Prozent der Landesfläche erforderlich, um dem Pariser Klimaschutzabkommen gerecht zu werden. (sig)