Strom

Forschung: Solar- und Speicheranlagen können Netzwiederaufbau leisten

Kommt es zu Großstörungen oder Blackouts, können Photovoltaik-Anlagen künftig Netzsystemdienstleistungen übernehmen, so ein Forschungsergebnis. Allerdings fehlen noch die technischen und ökonomischen Rahmenbedingungen.
27.06.2018

Eine finnisches Unternehmen möchte Photovoltaikmodule künftig mit einer neuartigen Folie ausrüsten und so deren Stromausbeute steigern.

Auch bei einer Energieversorgung, die zu über 80 Prozent aus erneuerbaren Energien besteht, ist es künftig möglich, die Stromversorgung nach Netzausfällen zuverlässig und schnell wieder herzustellen. Das ist das Ergebnis des Verbund-Forschungsprojektes Netz:Kraft, das seit Januar 2015 neue Konzepte für den Netzwiederaufbau untersucht.

Insgesamt waren daran 20 Partner aus Industrie und Forschung sowie Stadtwerke und Netzbetreiber beteiligt. Koordiniert wurde das Projekt vom Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) und mit acht Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.

Rahmenbedingungen müssen noch geklärt werden

Aus den durchgeführten Analysen geht hervor, dass moderne Photovoltaik- und Speichersysteme in Zukunft einen wichtigen Beitrag beim Netzwiederaufbau leisten können, erklärte Thorsten Bülo, System Development Engineer bei SMA Solar Technology, auf dem Abschluss-Workshop in Niestetal, Hessen. Sein Unternehmen könne dazu die nötigen Technologien in wesentlichen Teilen bereitstellen. So können die SMA Wechselrichter und Systemkomponenten sekundenschnell die Leistung reduzieren, Spannung durch Blindleistung halten oder auch Blindleistung bei Nacht bereit stellen. Mit Speichertechnologien erweitere sich die Funktionsvielfalt der Photovoltaik-Anlagen zudem deutlich.

Es müssten aber noch vielfältige Details erarbeitet  und die genauen technischen und ökonomischen Rahmenbedingungen festgelegt werden. Erst dann könnten diese Systeme auch in der Praxis umgesetzt werden. (sg)