Strom

Prokon: Erstmals Dividende seit der Gründung

Eine solide Bilanz kann der Windanlagenbetreiber Prokon für 2018 vorlegen. Eine Gesetzesänderung in Polen, wo viele Prokon-Windparks stehen, brachte zudem eine Millionensumme ein.
20.06.2019

Mit Wind solide Gewinne gemacht: der Windparkbetreiber Prokon

Die Prokon eG hat 2018 ein Vorsteuerergebnis von 14,2 Mio. Euro und einen Jahresüberschuss von 12,1 Mio. Euro erzielt. Zum ersten Mal seit ihrer Gründung 2015 kann die Energiegenossenschaft daher eine Dividende an ihre rund 39.000 Mitglieder ausschütten. Dies wurde auf der Generalversammlung beschlossen. Für 2019 strebt der genossenschaftliche Windkraftspezialist ein Ergebnis in einstelliger Millionenhöhe vor Steuern an.

Im Ergebnis 2018 enthalten war auch ein positiver Sondereffekt in Höhe von 7,8 Mio. Euro, der auf eine Immobiliensteuerreform in Polen zurückzuführen ist. Dort betreibt Prokon 45 Windenergieanlagen mit einer Kapazität von 90 Megawatt. "Dank der seit 2018 wieder verbesserten steuerlichen Bedingungen in Polen konnten wir eine Zuschreibung vornehmen und dadurch unser Ergebnisziel deutlich übertreffen", berichtete Prokon-Vorstand Henning von Stechow.

Rückenwind in allen Geschäftsfeldern

Die drei Kerngeschäftsfelder der Genossenschaft – Service und Betrieb Windenergieanlagen, Projektentwicklung und Bau sowie Energiehandel – erzielten 2018 positive Einzelergebnisse. "Profitiert haben wir dabei von unserem guten Kostenmanagement sowie der anhaltend hohen technischen Verfügbarkeit unserer Anlagen, die im Durchschnitt 97 Prozent betrug", so Vorstand Heiko Wuttke. Ins neue Geschäftsjahr sei Prokon mit einem guten Windertrag gestartet: "Im ersten Quartal 2019 lag dieser um fünf Prozent über dem langfristigen Mittelwert."

Im laufenden Geschäftsjahr möchte Prokon zwei weitere Windparks mit einer Gesamtkapazität von über 27 Megawatt fertigstellen und in Betrieb nehmen. Darüber hinaus strebt die Genossenschaft 2019 Genehmigungen für neue Windparkprojekte mit über 30 Megawatt Kapazität an. Bislang hat das Unternehmen, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1995 reichen, 365 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als 670 Megawatt in Betrieb genommen.

Diversifikation und Mitgliederwachstum

Um Schwankungen im Kerngeschäft Windenergie auszugleichen, investiert die Prokon eG seit 2018 in ausgewählte weitere erneuerbare Energiequellen. Im vergangenen Jahr wurden in Niedersachsen die beiden ersten Photovoltaikanlagen gebaut und in Betrieb genommen. "Photovoltaik ist neben der Windenergie ein weiteres wichtiges Element für eine nachhaltige Energiezukunft. Deswegen passen sie gut zu Prokon", meinte Wuttke. 2019 will die Genossenschaft mindestens 1000 neue Mitglieder gewinnen. (sig)