Stromnetz Hamburg testet Bodenrecycling
Eine neue Bodenrecyclinganlage soll in Hamburg helfen, Ressourcen zu schonen und CO2 einzusparen. Dabei gehe es um die Wiederverwendung von Bodenaushub, der bei Leitungsbauarbeiten anfalle und bislang teuer entsorgt werden müsse, sagte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur. «Die Bodenentsorgung nach Baggerarbeiten kann bei vielen Bauvorhaben ein Kostentreiber sein und für einen hohen CO2-Ausstoß beim Transport sorgen.»
Allein bei Stromnetz Hamburg fallen nach Angaben des städtischen Verteilnetzbetreibers jährlich zwischen 20.000 und 40.000 Tonnen Bodenmaterial an. Außerdem muss unbelasteter Sand gekauft und herangeschafft werden, um die Gräben mit den Leitungen wieder zu füllen.
Geänderte Vorgaben
Bisher standen Vorgaben der Stadt einer Wiederverwendung des Bodens entgegen, sagte Stromnetz-Geschäftsführer Thomas Volk. «Möglich gemacht hat dieses neue Vorgehen eine geänderte "Fachanweisung für Aufgrabungen in öffentlichen Wegen" durch die Behörde für Verkehr und Mobilität.»
Die neue Anlage siebt den Aushub, so dass bis zu 95 Prozent wieder an der Baustelle verwendet werden können. «Der neue Umgang mit Bodenaushub ist klima- und ressourcenschonend und wird für alle Beteiligten im Hamburger Leitungsbau positive Folgen haben», sagte Kerstan. So könnte das Verfahren auch für das Gas- und das Wärmenetz beispielgebend sein. (dpa/hp)