Strom

Suedlink schreitet voran – Feinplanung des Trassenverlaufs steht an

Die Stromnetze Deutschlands müssen ausgebaut werden, im Dienste der Energiewende, wie die Politik betont. Die Stromautobahn Suedlink soll bis nach Bayern reichen. Nun stehen Detailplanungen an.
25.11.2020

Der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW plant die Suedlink-Trasse: Statt oberirdisch soll die Trasse aber unterirdisch verlaufen.

Für den Bau der Windstromleitung Suedlink in Unterfranken will der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW in den kommenden Wochen einen weiteren wichtigen Schritt machen. So soll bei der Bundesnetzagentur der Antrag gestellt werden, für den Abschnitt von Mellrichstadt (Landkreis Rhön-Grabfeld) bis Bergrheinfeld (Landkreis Schweinfurt) das Planfeststellungsverfahren zu eröffnen. "Dann gehen wir in die Feinplanung", sagte ein TransnetBW-Sprecher der dpa.

"Für ganz Bayern steht der Korridor fest", sagte der TransnetBW-Sprecher. Verlegt werden sollen hier nur Erdkabel. Für den Abschnitt zwischen Oerlenbach (Landkreis Bad Kissingen) und Altertheim (Landkreis Würzburg) reichte TransnetBW Mitte November den Antrag auf Planfeststellung ein. Solche Anträge enthalten Vorschläge zum möglichen Leitungsverlauf sowie zu Alternativen. Für diesen Abschnitt können nun bis zum 15. Januar 2021 Einwände bei der Bundesnetzagentur vorgebracht werden.

Suedlink soll insgesamt 700 Kilometer und zehn Milliarden Euro kosten

Über neue Hochspannungs-Gleichstrom-Verbindungen wie Suedlink soll der Windstrom vom Norden in den Süden gelangen. Suedlink soll vom südlichen Schleswig-Holstein westlich an Hannover und Göttingen vorbei über Nordhessen und Südthüringen bis nach Bergrheinfeld in Unterfranken und zum Umspannwerk Großgartach bei Heilbronn führen. An vielen Orten bundesweit haben sich Bürgerinitiativen gegen die Pläne gebildet, etwa aus Umweltschutzgründen oder wegen Befürchtungen, der Wert des eigenen Grundstücks könnte sinken, wenn ein Stromkabel dieses quert.

Suedlink, insgesamt etwa 700 Kilometer lang und zur Hälfte auch vom Netzbetreiber Tennet betrieben, wird frühestens 2026 fertig werden und könnte unter anderem wegen der im Vergleich zu Freileitungen viel teureren Erdkabel rund zehn Milliarden Euro kosten. Bundesweit haben die Netzbetreiber in der vorangegangenen Bundesfachplanung mehr als 7000 Einwendungen und Hinweise von Verbänden, Kommunen oder Betroffenen zum Projekt erreicht, wie der Sprecher sagte. TransnetBW und Tennet hätten alle geprüft und beantwortet. (dpa/gun)