Strom

TEAG: 13 000 PS für die Kraft-Wärme-Kopplung

Der größte Motor Thüringens steht in Bad Salzungen und gehört zum neuen Blockheizkraftwerk des TEAG-Heizkraftwerks. Die elektrische Leistung liegt bei 10 MW.
30.05.2018

Bereits vergangenen Herbst gingen die Bauarbeiten rund um das neue BHKW in Bad Salzungen los. Mittlerweile ist die Riesenanalge am Netz.

Ein Spezialtransport lieferte den 130 Tonnen schweren und 13 000 PS starken Erdgasmotor vergangenen Herbst in das Heizkraftwerk in Bad Salzungen. Seit dem arbeitete die TEAG gemeinsam mit dem finnischen Hersteller Wärtsilä an der Inbetriebnahme des Blockheizkraftwerks (BHKW). Millimeter genau musste die Anlage auf dem speziellen Schwerlastfundament in der neu gebauten Maschinenhalle justiert werden. Am Mittwoch war es dann endlich soweit, das BHKW ging ans Netz.

In Kombination mit dem 10-MW-Generator können die 20 Kolben des erdgasbetriebenen Motors rund 4000 Einfamilienhäuser mit Strom versorgen. Damit nicht genug, lässt sich die KWK-Anlage innerhalb von fünf Minuten auf maximale Leistung hochfahren – ein entscheidender Vorteil gegenüber der Gasturbine des Heizkraftwerks (HKW). Neben elektrischer Energie wird die Anlage auch in die Fernwärmeversorgung der Region eingebunden. Dabei dient die Abwärme des Motors zur Heißwassergewinnung.

Gesetzliche Rahmenbedingungen müssen angepasst werden

Für die Klimaverträglichkeit des Erdgasmotors ist das BHKW mit einer Abgasreinigungsvorrichtung ausgestattet. Ein Oxidationskatalysator sorgt dank Harnstoffeinspritzung für saubere Luft. Für ruhige Tage und Nächte wurde sich bei der Schalldämpfung der Anlage und der neuen Maschinenhalle an den Geräuschpegel des genehmigten Normalbetriebs des HKW gehalten. Insgesamt neun Mio. Euro hat sich die TEAG das Großprojekt kosten lassen.

Damit Versorger auch künftig in eine dezentrale, klimaschonende Daseinsvorsorge investieren, braucht es für Stefan Reindl, Vorstandssprecher der TEAG ein Signal auf politischer Ebene: „Für Investitionen wie den Erdgasmotor in Bad Salzungen sind langfristig stabile gesetzliche Rahmenbedingungen - etwa beim KWK-Gesetz oder dem Netzentgeltmodernisierungsgesetz NemoG - unbedingte Voraussetzung." Die Energiewende habe das Nutzungs- und Erzeugungsverhalten im Stromnetz grundlegend verändert. Deswegen brauche man zukünftig mehr flexible Stromerzeugungsanlagen wie in Bad Salzungen. Wenn die Politik eine Energiewende mit Versorgungssicherheit erreichen wolle, dann müsse sie dazu verlässliche Rahmenbedingungen für Investitionen garantieren, so Reindl weiter. (ls)