Strom

Wind an Land: Vattenfall will Holztürme einsetzen

Das schwedische Unternehmen will den CO2-Fußabdruck des Windkraft-Ausbaus noch weiter senken – hölzerne Türme könnten die Zukunftstechnologie hierfür sein.
06.10.2020

Vattenfall geht neue Wege der Turmtechnologie bei Windkraftanlagen.

Beim Bau von Windkraftanlagen denkt man nicht sofort an das Entstehen neuer Emissionen, denn die Technologie soll ja genau das Gegenteil bewirken und CO2 in der Atmosphäre vermeiden. Der Teufel steckt im Fertigungs- und Bauprozess von Windturbinen, dieser soll nun durch den Einsazt von Holztürmen klimafreundlicher werden.

Etwa ein Viertel der bei der Herstellung der Windenergieanlage anfallenden Klimaauswirkungen sind dem Turm zuzuschreiben, heißt es von Vattenfall. Normalerweise kommen hier Stahl und Beton zum Einsatz, das wird auch in Zukunft so sein, allerdings deutlich weniger davon. Vattenfall will Holztürme in seinem Onshore-Portfolio testen.

Erster kommerzieller Turm in zwei Jahren

Durch den Bau und Einsatz von Holztürmen lassen sich die Kohlendioxidemissionen der Herstellung deutlich reduzieren, während gleichzeitig das Kohlendioxid, das während des Wachstums des Baums von diesem absorbiert wurde, ebenfalls im Holzturm gespeichert bleibt. Darüber hinaus werde zertifiziertes und nachhaltiges Holz verwendet, was unter anderem bedeutet, dass neue Bäume gepflanzt werden, erklärt das schwedische Unternehmen.

Gemeinsam mit dem schwedischen Holztechnologie-Unternehmen Modvion hat Vattenfall eine Absichtserklärung mit dem Ziel unterzeichnet, ein Geschäftsentwicklungsprojekt zur Bewertung der neuen Technologie und deren Kommerzialisierung durchzuführen. Im April dieses Jahres hat Modvion bereits nahe Göteborg einen 30 Meter hohen Holzturm errichtet. 2022 soll der erste kommerziell nutzbare Turm gebaut werden. (lm)