Wärme

Französisch-deutsche Gesellschaft nutzt badische Abwärme

In der ersten Ausbaustufe können bis zu 80 Gigawattstunden Wärme bereitgestellt werden – genug, um rund 7000 Haushalte zu versorgen. Bis 2026 soll die Trasse für das Projekt stehen.
28.01.2022

Gegründet wurde die Gesellschaft Ende des vergangenen Jahres, um die Abwärme der Badischen Stahlwerke GmbH (BSW) künftig grenzüberschreitend zu nutzen. (Symbolbild)

Das Land Baden-Württemberg beteiligt sich an der neu gegründeten deutsch-französischen Wärmegesellschaft "Calorie Kehl-Strasbourg" (CKS). Gegründet wurde die Gesellschaft Ende des vergangenen Jahres, um die Abwärme der Badischen Stahlwerke (BSW) künftig grenzüberschreitend zu nutzen und sie neben der Nutzung vor Ort auch von Kehl nach Straßburg zu leiten. Es ist die erste länderübergreifende Gesellschaft unter baden-württembergischer Beteiligung, wie das baden-württembergische Umweltministerium mitteilt.
 
 

Die Wärme, die in den BSW in Kehl erzeugt wird, soll in Zukunft nicht nur für die Stahlproduktion dienen, sondern auch über die Landesgrenze hinweg in die Fernwärmenetze von Straßburg eingespeist werden. Zu einem kleinen Teil wird auch Kehl bedient. Auf diese Weise können fossile Energiequellen ersetzt und die Fernwärmeversorgung klimaneutraler gestaltet werden.

20.000 Tonnen CO2 werden dadurch eingespart: Bis 2026 soll es stehen

In der ersten Ausbaustufe können bis zu 80 Gigawattstunden Wärme bereitgestellt werden – genug um rund 7.000 Haushalte zu versorgen. Etwa 20.000 Tonnen CO2 pro Jahr werden dadurch vermieden. Die 4,5 Kilometer lange Trasse, inklusive der geplanten Unterquerung des Rheins, soll bis zur Heizperiode im Winter 2025 / 2026 fertig gestellt werden.

Das eingebrachte Budget von rund 530.000 Euro sowie der lange Atem, der für das komplexe und ambitionierte Projekt erforderlich war, haben sich für die Landesregierung gelohnt. „Die zu erwartenden Klimaschutzeffekte sind beträchtlich“, unterstrich die baden-württembergische Umweltministerin Thekla Walker das Engagement des Landes. „Zukünftig wollen wir den Energieträger Abwärme noch stärker nutzen und systematisch erschließen. Das ‚Abwärmekonzept Baden-Württemberg‘ gibt dazu die passenden Rahmenbedingungen vor.“ (gun)