Wärme

Hamburg verbessert seinen Primärenergiefaktor in der Fernwärme

Im Rahmen einer Neubescheinigung der Fernwärme verbesserte sich der Energiefaktor: Zwei Faktoren waren dafür ausschlaggebend. Er gilt ab sofort und hat ebenso den CO2-Emissionsfaktor drastisch gesenkt.
04.03.2022

Der sogenannte Primärenergiefaktor (PEF), der den ressourcenschonenden Umgang mit Energie misst, hat sich im Rahmen einer Neubescheinigung auf Basis von Plandaten von 0,36 auf 0,33 verbessert. (Symbolbild)

Der Umbau des Hamburger Fernwärmesystems schreitet weiter voran und führt nach Umsetzung der geplanten Maßnahmen zu einer verbesserten Energieeffizienz der Stadtwärme. Der sogenannte Primärenergiefaktor (PEF), der den ressourcenschonenden Umgang mit Energie misst, hat sich im Rahmen einer Neubescheinigung auf Basis von Plandaten von 0,36 auf 0,33 verbessert. Er ist ab sofort gültig, teilen die Hamburger Energiewerke mit.

Grundlage dieser Neubewertung auf Plandaten, sind der Abschluss eines Liefervertrags über klimaneutrale Industrieabwärme mit der Aurubis AG sowie der künftig erweiterten Wärmenutzung der Müllverwertungsanlage Borsigstraße (MVB), indem durch das gezielte Abkühlen von Rauchgasen zusätzliche Wärme ausgekoppelt und in das Fernwärmesystem eingespeist wird.

Primärenergiefaktor: Vorteil für Haus- und Gebäudeeigentümer

Zum Vergleich: Selbst technisch moderne Gas- und Ölzentralheizungen mit Brennwerttechnik würden laut der Pressemitteilung in der Regel nur auf einen Primärenergiefaktor von 1,15 kommen. Fernwärme mit einem niedrigen Primärenergiefaktor ist für Haus- und Gebäudeeigentümer somit von Vorteil, um die gesetzlichen Vorgaben an den Energiebedarf der Gebäude zu erfüllen (bspw. auch Anforderungen an die Dämmung).

CO2-Emissionsfaktor halbiert sich nahezu

Im Einklang mit der gesteigerten Energieeffizienz reduziere sich laut dem Hamburgern auch der CO2-Emissionsfaktor, der die Kohlendioxid-Emissionen pro Kilowattstunde Wärme bemisst, von 124 g CO2/kWh auf 64g CO2/kWh. Die erhebliche Verbesserung resultiere dabei neben der Einbeziehung neuer klimaneutraler Wärmequellen maßgeblich aus einer geänderten Berechnungsmethodik durch das Gebäudeenergiegesetz. Allein durch den ausgebauten Industrieabwärme-Liefervertrag mit Aurubis und dem künftigen, erweiterten Anschluss der MVB ließen sich in der Wärmeversorgung der Stadt Hamburg ab 2025 bis zu 200.000 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen pro Jahr einsparen.

Schrittweise raus aus der Kohlekraft

Die Hamburger Energiewerke werden in einem ersten Schritt bis 2025 das Kohlekraftwerk in Wedel durch einen Mix aus Industrieabwärme, einer Großwärmepumpe sowie Wärme aus Müllverwertung ersetzen. Der Energiepark Hafen verfügt außerdem über ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk, das die ganzjährige Nutzung der klimaneutralen Wärmequellen ermöglicht und die erforderliche Restwärme bereitstellt.

Bis spätestens 2030 soll mit der Umstellung des Heizkraftwerks in Tiefstack die Wärmeerzeugung aus Kohle der Vergangenheit angehören. Das ökologische Erzeugungskonzept für die Stadtwärme bildet den zentralen Baustein der Hamburger Energiewende und mit ihm leisten die Hamburger Energiewerke den größten Einzelbeitrag zur CO2-Reduktion in der Stadt. (gun)