Das Energieunternehmen MVV hat mit dem Bau eines neuen, abfallgefeuerten Kraftwerks im schottischen Dundee begonnen. Für das 135 Mio. Euro schwere Projekt konnte der Mannheimer Versorger die Stadt Dundee, die Council Area Angus sowie den Reifenhersteller Michelin gewinnen. Das neue Heizkraftwerk ist auf einen jährlichen Durchsatz von 110.000 Tonnen Abfall ausgelegt. MVV wird das Kraftwerk 25 Jahre lang betreiben.

Die neue Anlage wird nach der Methode der Kraft-Wärme-Kopplung errichtet, der Gesamt-Wirkungsgrad soll bis zu 55 Prozent betragen. Erzeugt werden elektrische Energie mit einer Leistung von bis zu 10 Megawatt sowie bis zu 17 Megawatt an Wärmeenergie. Das benachbarte Werk des Reifenherstellers Michelin wird diese Wärme abnehmen, sie soll für die Produktion verwendet werden.

MVV ist auf der britischen Insel mehrfach engagiert

Technisches Kernstück der neuen Anlage wird eine hochmoderne Einheit zur thermischen Abfallbehandlung. Georg Müller, Vorstandsvorsitzender der MVV, sagte dazu, dies sei ein „unverzichtbarer Bestandteil einer erfolgreichen Kreislaufwirtschaft und Schlüssel für eine nachhaltige Ressourcenschonung“. Das neue Kraftwerk biete nicht zuletzt durch die hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung allen beteiligten Partnern eine ökonomische und ökologische Lösung ihrer Probleme.

Das Heizkraftwerk in Dundee ist das dritte Projekt der MVV in Großbritannien. In den englischen Städten Plymouth und Ridham laufen bereits Kraftwerke unter der Flagge der Mannheimer. Der Neubau im schottischen Dundee bot sich an, weil MVV im November 2017 dort eine Abfallbehandlungsanlage übernommen hat. Das neue Kraftwerk ergänzt dieses Angebot, in Verbindung mit gewerblichen Abfällen wird es Vollauslastung erreichen. (sig)