Wärme

N-Ergie senkt die Fernwärmepreise

Der Nürnberger Versorger kommt den Fernwärme-Kunden entgegen. Der Arbeitspreis sinkt um etwa zehn Prozent, der Grundpreis bleibt gleich.
19.09.2018

Die N-Ergie betreibt seit 2012 am Standort Sandreuth ein (Frischholz-)Biomasse-Heizkraftwerk. Die Anlage nutzt rund 55 000 Tonnen naturbelassene Hackschnitzel aus regionalem Waldrestholz sowie aus der Landschaftspflege.

Mit dem Beginn der Heizsaison senkt die N-Ergie in Nürnberg die Preise für Fernwärme. Je nach Verbrauch kann es zu einer Reduzierung von rund 7,4 Prozent kommen, teilt der Versorger mit.

Der Fernwärmepreis setzt sich aus drei Elementen zusammen: Arbeits-, Grund- und Verrechnungspreis. Der Bruttoarbeitspreis werde um zehn Prozent oder 6,54 Euro pro MWh auf nunmehr 58,91 Euro/MWh sinken. Der Grundpreis von 30,35 Euro pro kW und die Verrechnungspreise für Objektzähler bleiben unverändert. Ein Dreipersonenhaushalt in einem Mehrfamilienhaus spart bei einem Jahresverbrauch von circa zwölf MWh Wärme künftig etwa 78 Euro brutto pro Jahr, erklärt N-Ergie.

Neue Preisformel schafft Potenzial für Preissenkung

Als Gründe für diesen Schritt nannte der Versorger: "Die aktuelle Preisformel schaffte Raum für eine leichte Preissenkung. Um die Fernwärme für unsere Kunden noch attraktiver zu machen, haben wir den Spielraum erweitert und die Preissenkung stärker ausfallen lassen." Schließlich hat das Unternehmen die Preisformel modifiziert. In den neuen Preisformeln werde beispielsweise die Entwicklung des Preisindexes für leichtes Heizöl durch den Zentralheizungsindex des Statistischen Bundesamts ersetzt. Dieser bilde mehrere Heizsysteme ab und unterliege deshalb geringeren Schwankungen als der Ölpreis.

Rund 90 Prozent der Nürnberger Fernwärme stammt aus dem Heizkraftwerk Sandreuth. Knapp acht Prozent der Fernwärme werde aus Holzhackschnitzel regenerativ erzeugt. In wenigen Wochen geht das Heizkraftwerk Klingenhof in Betrieb. Im Rahmen einer umfassenden Modernisierung verdoppelte die N-Ergie die Heizleistung  des Standorts und rüstete das bisherige Heizwerk auf hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung um. Noch im frühen Planungsstadium befindet sich ein zusätzliches Biomasse-Heizkraftwerk auf Altholzbasis am Standort Sandreuth, das den CO2-neutral erzeugten Anteil der Nürnberger Fernwärme auf mindestens 40 Prozent steigern soll. Der in diesem Jahr neu zertifizierte und bestmögliche Primärenergiefaktor von 0,0 bestätige die optimale Ausnutzung des Brennstoffs. (al)