Wärme

SW Tübingen: Wärmeversorgung wie aus dem Bilderbuch

Die Stadtwerke Tübingen entwickelten beim entstehenden Bildungszentrums in Ammerbuch ihr ganz eigenes Wärmekonzept. Und hatten bei der Ausschreibung Erfolg.
20.07.2018

Arthur Sauter, Abteilungsleiter Wärmeversorgung der Stadtwerke Tübingen, führt durch die neue Heizzentrale des Bildungszentrums Ammerbuch und erläutert die Funktionsweise.

Noch ist das Bildungszentrum in der schwäbischen Gemeinde Ammerbuch nicht ganz fertig, die neue Wärmeleitung und Heizzentrale laufen jedoch schon seit März im Testbetrieb. Mit ihrer individuell entwickelten Wärmelösung setzten sich die Stadtwerke Tübingen (SWT) gegen fünf teils überregionale Mitbewerber durch.

Drei Faktoren waren für den Zuschlag im Ausschreibungsverfahren entscheidend: Kosten, Primärenergiebedarf und CO2-Emissionen. Mit der Kombination aus einem benachbarten Biogas-Blockheizkraftwerk (BHKW), einer Wärmeleitung und einem Spitzenlastkessel überzeugte der Versorger. Der Wärmebedarf von rund 557 000 kWh pro Jahr wird zu 80 Prozent vom Blockheizkraftwerk gedeckt – der Erdgaskessel erledigt den Rest. Dabei wird ein Primärenergiefaktor von 0,21 erreicht.

100 Tonnen weniger Emissionen

Das BHKW mit der dazugehörigen Biogasanlage gehört Marcus Haischt, Besitzer und Betreiber des nahe gelegenen Lindenhofs. Vom Bauernhof verlegte die SWT eine über 750 lange Wärmeleitung Richtung Neubau. So soll die weitgehend ungenutzte Abwärme der Biogasanlage das Zentrum künftig versorgen. Für die Gesamtkosten in Höhe von 260 000 Euro können in Zukunft zirka 100 Tonnen CO2 eingespart werden. (ls)