Wärme

Woba baut energieautarke Häuser mit Pauschalmiete

Die Mehrfamilienhäuser versorgen sich zum Großteil selbst mit Solarenergie für Wärme, Strom und Mobilität. Mieter erhalten eine Energieflatrat. Aber auch das kommunale Wohnungsunternehmen profitiert.
26.03.2020

Der erste der beiden Wärmespeicher wird platziert.

DieWohnungsbaugesellschaft Oranienburg (Woba) errichtet zwei energieautarke Mehrfamilienhäuser im Landkreis Oberhavel (Brandenburg). Den Mietern der 14 neuen Wohnungen will die Woba eine Pauschalmiete inklusive einer Energieflat anbieten. Möglich machen das große Solarthermie- und Photovoltaik-Anlagen, die mit Wärme- und Stromspeichern in den Gebäuden gekoppelt sind.

Die Energie für die Wärmeversorgung in den Mehrfamilienhäusern wird zu rund 60 Prozent solar erzeugt. Auf dem Dach des größeren Hauses werden 69 Quadratmeter Solarkollektoren installiert. Solarwärme, die nicht direkt für die Warmwasserbereitung oder Raumheizung benötigt wird, kann in einem Langzeit-Wärmespeicher mit 18 Kubikmeter Fassungsvermögen zwischengespeichert werden.

Überschaubare Kosten

Wenn im Winter nicht genügend Solarwärme erzeugt wird, springt eine Gasbrennwerttherme ein. Für die geschätzten 15.600 kWh Erdgas pro Jahr fallen Kosten von gerade mal rund 900 Euro an.

Die Stromversorgung soll zu rund 70 Prozent solar erfolgen. Hierfür werden auf dem Dach und an der Fassade Photovoltaik-Module mit einer Gesamtleistung von 36,4 kW installiert. Für die Zwischenspeicherung werden Lithium-Ionen-Akkus mit 42 kWh Speicherkapazität eingebaut.

Hohe Planbarkeit

Durch die hohen Anteile an Solarenergie sind die Strom- und Wärmekosten langfristig niedrig, stabil und planbar. "Das macht es uns möglich, eine Pauschalmiete anzubieten", erläutert Woba-Geschäftsführer Bernd Jarczewski.

In dem Mietpreis werden die Kosten für Wärme und Strom enthalten sein. "Unsere Mieter brauchen keine Angst vor den Nebenkosten und den aller Wahrscheinlichkeit nach steigenden Energiekosten zu haben." Als Extra können sie die Akkus von Elektroautos an Ladepunkten auf dem Gelände mit Solarstrom laden. Umgekehrt muss die WOBA sich nicht mit dem Erstellen der Nebenkostenabrechnungen herumschlagen, wie Jarczewski betont. (amo)