Abfallwirtschaft

Klärschlammprojekt wird mit 1 Mio. Euro gefördert

Der Ruhrverband und weitere Wasserverbände haben zur Realisierung einer Klärschlamm-Demo-Anlage die PhosRec Phosphor-Recycling gegründet. Die Förderung für das Vorhaben könnte auf bis zu 7 Mio. Euro aufgestockt werden.
15.07.2020

Der Ruhrverband bereitet sich mit weiteren Wasserversorgern auf die künftige Pflicht zum Phosphorrecycling vor.

 

Der Ruhrverband hat gemeinsam mit mehreren Projektpartnern eine Förderzusage des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) für das Demonstrationsprojekt "Regionales Klärschlamm- und Aschen-Management zum Phosphorrecycling für einen Ballungsraum" (Amphore) erhalten. Neben dem Ruhrverband sind noch Emschergenossenschaft, Lippeverband, Wupperverband und die Linksniederrheinische Entwässerungs-Genossenschaft mit im Boot, ergänzt durch das Institut für Siedlungswasserwirtschaft der RWTH Aachen, das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, das Institut für Energie- und Umweltforschung ifeu Heidelberg, die Ingenieurgesellschaften Emscher Wassertechnik (EW) und die Wupperverbandsgesellschaft für integrale Wasserwirtschaft (WiW) sowie die neu gegründete PhosRec Phosphor-Recycling GmbH.

Die Neufassung der Klärschlammverordnung sieht die gezielte Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm oder Klärschlammaschen ab dem Jahr 2029 bzw. bei kleineren Kläranlagen ab 2032 verpflichtend vor. In dem auf fünf Jahre angelegten Projekt Amphore sollen nun Entscheidungsgrundlagen für eine zukunftssichere sowie ökonomisch und ökologisch optimierte Klärschlammverwertung erarbeitet werden.

Nasschemische Rückgewinnung

Aufbauend auf den vorhandenen Strukturen mit einer langfristig gesicherten Verbrennung der Klärschlämme sollen neue Möglichkeiten eines gemeinsamen Klärschlamm- und Klärschlammasche-Managements entwickeln werden. Im Rahmen des Projekts soll auf dem Gelände der Kläranlage Bottrop eine großtechnische Anlage zur nasschemischen Rückgewinnung des in den Klärschlammaschen gebundenen Phosphors entstehen und in einen Demonstrationsbetrieb gehen.

Zur Umsetzung der Planung, der Errichtung und des Betriebs dieser Anlage haben die beteiligten Wasserverbände im März 2020 die PhosRec Phosphor-Recycling GmbH neu gegründet. Für die produzierte Phosphorsäure, aber auch die Nebenprodukte des Prozesses werden mögliche regionale Verwertungspfade (Landwirtschaft, Metallindustrie, chemische Industrie) exemplarisch umgesetzt. Auch die Entsorgung der entstehenden Abfallstoffe werden gezielt adressiert. Dafür ist eine enge Zusammenarbeit mit einschlägigen regionalen Wirtschaftsunternehmen und weiteren Stakeholdern wie Behörden und Verbänden geplant.

Zunächst zweijährige Projektphase

Das Projekt ist Teil der Fördermaßnahme "Regionales Phosphor-Recycling" (RePhoR) im Rahmen des Förderprogramms "Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA3)". Bewilligt wurden zunächst BMBF-Mittel im Umfang von rund einer Million Euro für die erste zweijährige Projektphase zur Verdichtung von Grundlagendaten, Konzept- und Methodenentwicklung sowie Planung und Genehmigung der großtechnischen Demonstrationsanlage. Für das Gesamtvorhaben ist ein Fördervolumen von rund sieben Millionen Euro geplant. (hp)