E-Mobilität

SW Ludwigsburg helfen Diakonie bei Umrüstung auf E-Autos

Bis Ende des Jahres sollen 35 der insgesamt 55 Firmenautos elektrisch betrieben werden. Der Kommunalversorger unterstützt den Dienstleister dabei nicht nur bei der Anschaffung, sondern auch bei der Bereitstellung der Ladeinfrastruktur.
30.11.2020

Ihre Firmen arbeiten seit sechs Jahren erfolgreich zusammen: Angelika Herrmann, stellvertretende DSL-Geschäftsführerin (links), und Johannes Rager, Geschäftsführer der SWLB.

Angefangen hat es mit vier Elektro-Smarts, erworben von der örtlichen Diakonie- und Sozialstation Ludwigsburg (DSL) mithilfe der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB). Ende dieses Jahres sollen es bereits 35 E-Fahrzeuge sein. Dem sollen in der Firmenflotte dann nur noch 20 Verbrenner gegenüberstehen.

Seit nunmehr sechs Jahren kooperieren die SWLB mit dem Dienstleister. Und wenn es nach den Verantwortlichen geht, können es wohl noch viele Jahre mehr werden.

"Ziel ist emissionsfreie Pflege"

Es gehe noch weiter in die elektrische Zukunft, sagt DSL-Geschäftsführerin Angelika Herrmann in einer Pressemitteilung. "Der Pflegesektor ist prädestiniert für den Einsatz von E-Fahrzeugen. Unser Ziel ist die emissionsfreie Pflege."

Die SWLB unterstützen die Diakonie- und Sozialstation sowohl bei der Anschaffung der E-Autos als auch bei der Bereitstellung der Ladeinfrastruktur. "Mit jedem Elektroauto und jeder neu installierten Stromladesäule leisten wir einen weiteren Beitrag zur Energiewende", sagt Geschäftsführer Johannes Rager.

100-Prozent-Plus bei Ladevorgängen

Nach eigenen Angaben hat der Kommunalversorger in den vergangenen Jahren mit mehr als 77 Ladepunkten ein flächendeckendes Ladenetz in der Region aufgebaut. Bis Jahresende rechnet er mit etwa 20.000 Ladevorgängen an seinen Ladepunkten.

Auf Basis des ersten bis dritten Quartals werden über das gesamte Jahr 240 bis 250 Megawattstunden SWLB-Strom an E-Autos abgegeben. Das entspreche im Vorjahresvergleich einer Steigerung von etwa 100 Prozent bei den Ladevorgängen und etwa 130 Prozent bei der Strommenge — und das trotz Einbußen während des Corona-Lockdowns.

Vorteil E-Auto

Mit 180 Pflegekräften kümmert sich die Diakonie- und Sozialstation Ludwigsburg regelmäßig um mehr als 1000 Patienten, wie die Einrichtung mitteilt. Die Mitarbeiter fahren demnach jeweils täglich bis zu 20 Haushalte im Stadtgebiet an, um die Pflegebedürftigen zu Hause zu versorgen.

Dabei liegen die Stationen meist nur ein bis zwei Kilometer auseinander. "Bei den Benzin-Fahrzeugen der Firmenflotte haben die ständigen Starts und Stopps bereits einige Motorschäden mit sich gebracht", sagt Herrmann. "Für Elektro-Autos ist das kein Problem. Und mit einer Reichweite von 150 bis 180 Kilometer pro Ladung können unsere Pflegekräfte locker zwei bis drei Tagestouren absolvieren."

Zeitverlust durch Laden kein Thema

Wenn geladen werden müsse, befänden sich die Ladesäulen jeweils direkt bei den Parkplätzen der Pflegestationen. Zeitverlust durch Tanken sei da kein Thema.

Die SWLB haben nach eigenen Angaben Ladesäulen an sechs Standorten der DSL eingerichtet und in Betrieb genommen. Geplant sei, dass die Säulen den Mitarbeitern und Besuchern der Pflegestationen zukünftig auch für das Laden privater Elektro-Fahrzeuge zur Verfügung stünden, heißt es in der Pressemitteilung.

Förderung durch Bund

Gefördert wird der Ausbau der DSL-Ladeinfrastruktur vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Projektes „LINOx BW“, das die Reduzierung verkehrsbedingter Schadstoffemissionen in Städten und Ballungsräumen zum Ziel hat. (ab)