ÖPNV

Kreienkamp: "Wir bieten auch ein emotionales Produkt an"

Zu den Berliner Verkehrsbetrieben haben viele Menschen eine Meinung. Umso wichtiger sei es, die Vielfalt der Ansichten auch im eigenen Unternehmen abzubilden, so die Chefin des Nahverkehrsunternehmens. Wie das gelingen kann.
24.06.2021

Im ZfK-Podcast "Jetzt mal unter uns!" äußert sich BVG-Chefin Eva Kreienkamp zu einem integrierten Mobilitätsangebot der Zukunft.

Mit weit über 1 Milliarde Fahrgästen pro Jahr sind die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) das größte Nahverkehrsunternehmen Deutschlands. Im ZfK-Podcast sprich Eva Kreienkamp, Vorstandsvorsitzende, BVG über integrierte Mobilität, den Austausch zwischen Berlin und Brandenburg und darüber, wie sich mehr Straßenbahn-Fahrerinnen finden lassen.

"Wir möchten, dass Kunden so viele Mobilitätsangebote wie möglich in Anspruch nehmen können", so Kreienkamp. Das Angebot soll dabei integriert, modal und öffentlich sein. Dazu hat die BVG unter anderem die Jelbi-App entwickelt. Diese verknüpft verschiedene Anbieter, von der Deutschen Bahn bis zum Leih-Elektroroller, und bietet deren Services den Fahrgästen gebündelt an.

365-Euro-Ticket

In der Zusammenarbeit zwischen Berlin und Brandenburg müssten die BVG dagegen noch dazulernen. Auch hier soll es mehr integrierte Angebote geben. So könnten etwa mehr Zubringerverkehre von Brandenburg nach Berlin, eventuell auch über Shuttles oder On-Demand angeboten werden, so Kreienkamp weiter.

Skeptisch ist die BVG-Chefin im Hinblick auf ein mögliches 365-Euro-Ticket. Aus ihrer Sicht gibt es zahlreiche andere Gründe als zu hohe Kosten, weshalb Fahrgäste den ÖPNV meiden. Hier spiele Erreichbarkeit eine Rolle, dazu die Taktung der Fahrten oder auch die Frage der Barrierefreiheit. Der Weg liegt aus Sicht der Managerin auch bei guten On-Demand-Angeboten.

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Diversity-Kodex

Auch bei der BVG ist Diversity ein großes Zukunftsthema. "Es geht darum, wie wir es schaffen, verschiedene Menschen anzusprechen, die bei uns arbeiten möchten", erläutert Kreienkamp. "Viele Menschen haben eine Meinung zur BVG. Je mehr Meinungen ich auch im Haus selbst haben, desto besser kann das Produkt werden, das ich anbiete. Wir bieten auch ein emotionales Produkt an, das bei Menschen etwas auslöst."

Das Berliner Nahverkehrsunternehmen möchte sich demnächst einen Diversity-Kodex geben. Außerdem will sich die BVG damit beschäftigen, wie sie Stellenanzeigen diverser ausschreiben kann. Welche Ideen es außerdem gibt, erfahren Sie im Podcast. (jk)

Den Podcast finden Sie hier: ZfK Podcast - Eva KreienkampAlternativ finden Sie ihn auch auf der Startseite der ZfK