ÖPNV

Leipzig: XL auf Linie

Der ÖPNV in Leipzig ist beliebt, damit das auch so bleibt, werden die Stadtbahnen nach und nach auf XL-Format umgerüstet. Mehr Fahrgäste brauchen schließlich mehr Platz.
30.10.2018

Breitere und längere Straßenbahnen sollen den ÖPNV in Leipzig entlasten.

Leipzig boomt; mittlerweile rund 10 000 Menschen ziehen jährlich in die Sachsen-Metropole. Das entgeht auch den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) nicht, denn die Fahrgastzahlen steigen stetig. Allein im Jahr 2016 waren über 148 Mio. Menschen mit den Öffis unterwegs – immerhin 7,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit sich die Fahrgäste auf der Bahnfahrt nicht fühlen, wie Sardinen in der Büchse, hat die LVB Vorsorge getroffen.

Bereits seit 2007 ertüchtigen die Leipziger ihr ÖPNV-Angebot. Neben den 59 Bus- und Bahnlinien, die ausgebaut werden sollen, werden auch 41 Straßenbahnen in Übergröße angeschafft. Bis 2020 sollen alle 38 Meter langen XL-Fahrzeuge auf Linie gebracht werden. Dazu hat der Freistaat Sachen den Verkehrsbetrieben nun erneut einen Fördermittelbescheid in Höhe von 11,4 Mio. Euro übergeben.

Mit bis zu 750 Volt durch's Netz

Der jüngste Zuschuss ist nur ein Teil von insgesamt 53 Mio. Euro Fördermitteln, die den Leipzigern für ihre ÖPNV-Offensive zur Verfügung gestellt werden. Mittlerweile 15 Bahnen des polnischen Herstellers Solaris Bus & Coach sind im Stadtgebiet on Tour. Neben mehr Platz, machen die neuen Modelle auch einen barrierefreien Einstieg möglich. Ziel der LVB ist es, die hochflurigen Tatra-Fahrzeuge nach und nach zu ersetzten.

Mit den neuen Bahnen geht auch die Modernisierung der Infrastruktur in der Stadt einher. Damit die XL-Trams künftig ordentlich Strecke und stets pünktlich Halt machen, werden die Oberspannleitungen von derzeit 600 auf 700 Volt aufgerüstet. Dadurch können die Fahrzeuge schneller beschleunigen und es geht weniger Strom bei der Übertragung verloren.

Bürger als Namenspatronen

Weitere 3,14 Mio. Euro lässt die Landesregierung für Bauarbeiten an den Gleisen und Haltestellen springen. Den Leipzigern kam wiederum die ehrenvolle Aufgabe der Taufpaten zu. Bis September lief der Wettbewerb bei dem die Bürger Namenvorschläge für die neuen Bahnen abgeben konnten. (ls)