Nutzen ältere Menschen autonome Shuttles?

Münchner Forscher untersuchen, ob ältere Menschen auch in autonom fahrende Busse einsteigen würden.
Bild: © Sururu
Transportsysteme ohne Fahrer könnten den klassischen Nahverkehr erweitern. Städtische Bezirke können entlastet und ländliche Gebiete besser angeschlossen werden. Doch werden autonome Shuttles überhaupt angenommen, gerade von älteren Menschen? Damit beschäftigt sich eine Forschungsgruppe der Hochschule München um Andreas Humpe.
Ländliche Gebiete haben oft nur einen begrenzten Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln. Da es für ältere Menschen keine Alternativen gibt, fahren viele weiterhin mit dem eigenen Auto, so Humpe. Gemeinsam mit der Universität Freiburg untersuchen er und sein Team die Mobilität im Alltag von Bewohnern aus Freiburg und Umgebung.
Wenig Vorbehalte gegenüber autonomen Bussen
Dazu wurden Fragebögen an 18.000 Haushalte verteilt. Der Rücklauf lag bei 2349 Bögen, sowohl aus dem Stadtgebiet Freiburgs als auch aus den ländlichen Regionen im Breisgau.
„Interessiert hat uns vor allem die Einstellung älterer Menschen gegenüber autonomen Transportdiensten“, sagt der Forscher. Die Ergebnisse zeigen, dass die Mehrheit der über 65-Jährigen der Nutzung von fahrerlosen Verkehrsdiensten offen gegenübersteht. Dabei gibt es keine nennenswerten Unterschied zwischen Stadt und Land.
„Weder die Zahlungsbereitschaft noch die Wartezeit bis zum Eintreffen des Shuttles sind wahrscheinliche Hindernisse für die Akzeptanz“, so Humpe. Im Schnitt würden die Freiburger höchstens 1,10 Euro pro Kilometer für einen autonomen Fahrdienst ausgeben. In den ländlichen Gebieten liegt der Schnitt bei einem Euro. Ihre maximale Wartezeit auf einen Shuttle bezifferten die Städter durchschnittlich mit knapp 22 Minuten, die Landbewohner dagegen sogar mit rund 27 Minuten. (wa)