ÖPNV

Üstra: Neustart in schwierigem Gelände

Hinter der Üstra aus Hannover liegt eine schwere Zeit. Aber auch die Zukunft scheint kein Zuckerschlecken.
30.04.2018

Die Üstra nutzt seit 2015 die neue Straßenbahn vom Typ TW 3000

Ein schwieriges Jahr liegt hinter dem Verkehrsunternehmen Üstra aus Hannover: Compliance-Probleme bei einer Werbekampagne, die zu einem Wechsel der Führungsmannschaft führten, verlorene Zuschüsse, der Wegfall von Ausgleichszahlungen für den Schülerverkehr: Das alles drückte die Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr 2017, die mit einem Verlust von mehr als 30 Mio. Euro ausfällt – eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr.

Der neue Vorstand hatte zu zwar mit einem Sofortprogramm reagiert. Doch auch die kommenden Jahre werden nicht einfach. Aufgrund notwendiger hoher Investitionen sind auch in den kommenden Jahren keine Ergebnisverbesserungen zu erwarten. In den kommenden fünf Jahren will die Üstra rund 360 Millionen Euro investieren. Neue Stadtbahnen sollen kommen, die gesamte Busflotte soll auf Elektromobilität umgestellt und mehrere Liegenschaften müssen saniert werden.

Die Üstra hat 2017 einen Verlust von 31,7 Millionen Euro erwirtschaftet. Hauptgründe dafür sind der Wegfall der Ausgleichszahlungen für Schülerverkehre in Höhe von 8,2 Millionen Euro sowie die Steigerung der Aufwendungen für das Personal in Höhe von 12,2 Millionen Euro.

Neue Angebote schaffen

Nachdem 2017 ein leichter Rückgang bei den Fahrgastzahlen zu verzeichnen war, soll eine Kundenoffensive entgegenwirken. Die Nutzer sollen besser informiert werden, daneben ist Fahrgastfernsehen und WLAN in den Fahrzeugen geplant. Online-Aktivitäten werden ausgeweitet und neue Angebote zur kombinierten Mobilität geschaffen. Nur ein digital zugänglicher Nahverkehr, der sich intelligent mit ergänzenden Verkehrsangeboten vernetzt, sei fit für die Zukunft, sagte der Vorstandsvorsitzende Volkhardt Klöppner.

Um alle Ziele zu erreichen, werde bis 2022 eine Neukreditaufnahme von ca. 80 Millionen Euro erforderlich sein. Immerhin: Klöppner wies darauf hin, dass in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres das Ergebnis gegenüber der Planung um 2,7 Millionen Euro verbessert wurde.