Deutschland

Merkel zum Homeoffice-Gesetz

Bei einer Videoschalte zur BDA-Mitgliederversammlung formulierte die Bundeskanzlerin ihre Ansicht zum Arbeiten zu Hause.
29.11.2020

Die Bundeskanzlerin sagte, es müssten – auch beim Homeoffice – Lösungen gefunden werden, die der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft nicht schaden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat der Wirtschaft bei verschiedenen umstrittenen Vorhaben in der Koalition Unterstützung signalisiert. Mit Blick auf die Debatte um einen Rechtsanspruchs auf Homeoffice sagte Merkel, es müssten Lösungen gefunden werden, die der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft nicht schaden.

Die Kanzlerin äußerte sich bei einer Videoschalte zur Mitgliederversammlung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) anlässlich der Wahl von Rainer Dulger zum neuen Arbeitgeberpräsidenten. Außer um das Homeoffice ging es darin um Menschenrechtsstandards bei weltweiten Lieferketten, Abgasvorgaben für die Autoindustrie sowie die Stabilisierung der Sozialabgaben.

Flexibilität muss erhalten bleiben

Merkel sagte, sie keine Freundin davon, dass durch einen Rechtsanspruch auf Homeoffice gleich wieder Flexibilitäten erschwert würden. Ihr wäre es lieber, man würde dies über Tarifverträge so weit wie möglich regeln. Sie wisse, dass es einen gesetzlichen Rahmen brauche, weil nicht alle Arbeitsverhältnisse über Tarifverträge abgedeckt würden. Dieser Rahmen dürfe aber nicht alles wieder einschränken, was man durch die Flexibilität der digitalen Arbeit ermögliche.

In der Debatte um einen Rechtsanspruch auf Homeoffice war Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) der Union zuletzt entgegengekommen. Er sei bereit, den Anspruch auf 24 Tage Homeoffice im Jahr zurückzustellen, hatte Heil dem Redaktionsnetzwerk Deutschland gesagt. Konkret will der Minister, dass Arbeitnehmer das Recht auf ein Gespräch mit ihrem Arbeitgeber zum Thema Homeoffice bekommen. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) lehnt dies ab.