Deutschland

Niedersachsen: Lies fordert Wasserstoffstrategie

Saubere Industrie durch Wasserstoff: Umweltminister Olaf Lies will Wasserstoff als Energiespeicher und Treibstoff voranbringen.
04.04.2018

Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz (SPD)

Niedersachsen soll ein Reallabor für den großtechnischen Einsatz von Wasserstoff werden. Das forderte Umweltminister Olaf Lies (SPD) ihm Rahmen eines Pressegesprächs am Dienstag in Hannover. Der SPD-Minister sieht den Norden als „Windenergieland“ prädestiniert für den Ausbau der Wasserstoff-Technologie. Damit ist nicht nur die Erzeugung von Wasserstoff in großindustriellen Mengen gemeint, sondern auch die Nutzung als Zwischenspeicher für elektrische Energie.

„Industrie folgt Energie“, betonte Lies und dementsprechend müsse die Dekarbonisierung der Industrie bei der Verfügbarkeit von sauberen Kraftstoffen und Energien beginnen. Die Sektorkopplung und „Power to X“- Technologien stellen hierbei einen wichtigen Schritt für eine saubere Industrie dar.  Wasserstoff kann durch Windenergie oder Solarenergie anstatt mittels Erdgas erzeugt werden – umgekehrt kann Wasserstoff wiederum die bei der Elektrolyse eingesetzte Energie speichern und bei seiner Verbrennung als Strom oder Wärme abgeben.

Finanzielle und regulatorische Hürden müssen überwunden werden

Auch wenn der Koalitionsvertrag der Regierungsparteien Reallabore für die großtechnische Erzeugung von Wasserstoff mittels regenerativer Energien vorsieht, braucht es in der Praxis kurzfristige Starthilfen, bemängelte Lies: Das bisherige System aus Umlagen, Abgaben und Steuern verhindere eine wirtschaftliche Erzeugung von Wind-Wasserstoff und Investitionen in die Technologie. Er forderte weitere Schritte, damit die Technologie großtechnisch und kostengünstig zur Verfügung stehen könne. „Niedersachsen als Reallabor benötigt jetzt kurzfristig die passenden regualtorischen Rahmenbedingungen und Finanzhilfen. Die Investitionen stehen jetzt an. Die Energiewende darf nicht bei der Stromwende stehen bleiben", mahnte der Minister weiter. (ls)