Deutschland

Stadtwerke München: Kohleausstiegsgesetz nicht vollständig machbar

Letzte Woche hatten Greenpeace und Client Earth einen Gesetzesentwurf zum Kohleausstieg veröffentlicht. Nun äußert sich Deutschlands größtes Stadtwerk zu den Plänen – mit einer gemischten Einschätzung.
06.05.2019

Florian Bieberbach, Geschäftsführer der Stadtwerke München

Die Umweltorganisationen haben einen konkreten Plan vorgelegt, wie der Kohleausstieg möglichst schnell umgesetzt werden kann. Dazu sehen die Aktivisten vor, bis 2030 alle Braun- und Steinkohlekraftwerke vom Netz zu nehmen. Eine konkrete Liste, welche Blöcke wann stillgelegt werden sollte, lieferten sie gleich mit. Nun kommentiert Florian Bieberbach, Vorsitzender der Stadtwerke München den Entwurf.

"Wir haben in den Diskussionen um Nord 2 immer wieder darauf hingewiesen, dass eine ganz kurzfristige Abschaltung nicht umsetzbar ist", betont Bieberbach. Mit Nord 2 ist das Heizkraftwerk in Unterföhring gemeint, das jährlich rund 800.000 Tonnen Steinkohle in Strom und Wärme umwandelt. Ginge es nach Greenpeace und Client Earth, soll das Kohle-Aus nicht, wie es die Kohle-Kommission vorsieht, im Jahr 2035 besiegelt werden, sondern bereits fünf Jahre früher.

Strategie für München in Arbeit

Positiv sieht Bieberbach allerdings den bundesweiten Ausstiegsplan nach ökologischen Kriterien unter Berücksichtigung rechtlicher Machbarkeit und der sicheren Versorgung der Münchner mit Energie: "Wir freuen uns, dass Greenpeace und Client Earth dies nun bestätigen. Gemeinsam mit Stadtverwaltung und Stadtrat arbeiten wir weiter daran, eine realistische Strategie für den Kohleausstieg in München zu definieren." (ls)