Deutschland

Wasserkraft-Verbände wünschen sich mehr Wertschätzung

Die Süddeutschen Wasserkraft-Verbände appellieren an die Politik: Anstelle einer immer stärker werdenden Regulierung wünschen sich die Akteure mehr Wertschätzung und Investitionen.
26.10.2018

Die Stadtwerke München betreiben entlang der Isar mehrere Wasserkraftwerke.

Die süddeutschen Wasserkraft-Verbände sind nicht zufrieden mit ihrer Sitaution. Sie fordern mehr Wertschätzung der regenerativen Wasserkraft ein. Besonders in Bayern und baden Württemberg leiste Strom aus Wasserkraft einen substantiellen Beitrag zur sicheren Versorgung mit regenerativ erzeugtem Strom rund um die Uhr, argumentieren die Wasserkraft-Verbände. Und die Bedeutung der Wasserkraft wachse, je mehr gesicherte Grundlastversorgung vom Netz genommen werde. Zahlen können dies belegen: In Bayern stieg 2017 der Anteil der Wasserkraft an der bayerischen Stromerzeugung auf rund 21 Prozent und wird 2018 nach der Abschaltung des Kernkraftwerks Gundremmingen Block B auf rund 26 Prozent steigen.

Statt die Wasserkraft immer stärker zu reglementieren und als anscheinend nicht relevant für die Energiewende an den Rand zu drängen, solle man die Wasserenergie mehr nutzen und zu einem harmonischen Ganzen mit den anderen regenerativen Energiearten zusammenführen. Um das vorhandene Potenzial der Wasserkraft zu nutzen, sei es jedoch unverzichtbar, den Wasserkraftwerksbetreibern den nötigen Investitionsspielraum zu lassen. Nur so könnten vorhandene Anlagen ökologisch modernisiert, wieder in Betrieb oder naturverträglich erweitert werden. Die immer weiter steigenden Umweltforderungen hingegen bedrohten die Investitionsbereitschaft, führten zur Unwirtschaftlichkeit und daraus folgend zur Stilllegung der Anlagen. Dann verlieren sowohl die Natur als auch die Energiewende.

Teil der Lösung von Umweltproblemen

"Wir wollen zeigen, dass die Wasserkraftnutzung nicht die Ursache aller ökologischen Probleme an den Fließgewässern ist, sondern Teil der Lösung von Umweltproblemen, die durch die intensive menschliche Kultivierung der Lebensräume entlang der Gewässer im Laufe der Jahrhunderte entstanden sind“, so die mitwirkenden Verbandsvertreter. Das funktioniere allerdings nur, wenn man darüber mit dem Willen zum Konsens verhandele und die Endlichkeit ökonomischer Ressourcen anerkenne. Die verfügbaren finanziellen Mittel müssten so eingesetzt werden, dass eine ganzheitliche Betrachtung zu einer zielgerichteten Verbesserung der Gewässer mit dem größtmöglichen Nutzen für Mensch, Natur und Wirtschaftlichkeit führe. (hol)