Deutschland

Wirtschaft in Südbrandenburg fordert Management für Strukturwandel

Wie soll es für die brandenburgische Kohleregion nach 2038 weitergehen? Für Antworten auf diese Frage brauche es ein professionelles Management für die Standort-Entwicklung, so die IHK Cottbus.
24.06.2019

Förderbänder und Bagger in deutschen Kohlegebieten haben ein Ablaufdatum. Für das Danach fordert die IHK ein professionelles Management.

Für die Organisation des Strukturwandels in der Lausitz nach dem Braunkohleausstieg fehlt nach Ansicht der Südbrandenburger Wirtschaft ein zentrales Management. "Wenn ich sichtbar werden will als Region, brauche ich eine professionelle Management-Struktur", sagte Marcus Tolle, Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus, in Potsdam. Er forderte für die Region vom Land und dem Bund eine "einheitliche Architektur, die den Strukturwandel vorantreibt."

Dazu brauche die Lausitz Profis für die Standortentwicklung oder auch für die Arbeitskräfterekrutierung, um gute Rahmenbedingungen für Investoren zu schaffen, sagte Tolle. Ob man ein Lausitzministerium dazu einrichten sollte, wie es die Brandenburger CDU fordert, sei eine politische Frage. Den Grundgedanken, Verwaltungsressourcen zusammenzuführen, halte er für richtig.

Neid völlig unangebracht

Zudem forderte der Hauptgeschaftsführer der IHK Cottbus, andere strukturschwache Regionen in Brandenburg in Projekte für die Lausitz mit einzubinden. "Wir müssen von der Neiddiskussion wegkommen", sagte Tolle mit Blick auf geplante Fördergelder für die Region. Angesichts der Herausforderungen des Strukturwandels seien missgünstige Reaktionen auf die zugesagten Strukturhilfen unproduktiv.

Für den Strukturwandel in der Lausitz, im Mitteldeutschen und im Rheinischen Revier sollen über die nächsten zwei Jahrzehnte insgesamt bis zu 40 Mrd. Euro vom Bund in die Länder fließen. Das Geld soll aufgeteilt werden: Brandenburg soll 25,8 Prozent der Mittel erhalten, Nordrhein-Westfalen 37 Prozent, Sachsen 25,2 Prozent und Sachsen-Anhalt zwölf Prozent. (dpa/ls)