Steag-Kohlekraftwerk Walsum 9 darf stillgelegt werden
Amprion hatte im März für das Kohlekraftwerk Walsum 9 einen Antrag auf Systemrelevanz gestellt: Die zuständige Bundesnetzagentur (BNetzA) hat diesen abgelehnt, teilt sie am Donnerstag mit. In der Regel wurden diese Anträge in der Vergangenheit angenommen. Hiermit erteilt sie aber dem Übertragungsnetzbetreiber eine Absage. Ab Juli 2021 darf keine Kohle mehr an dem Standort verfeuert werden.
Das Kraftwerk gehört dem Essener Energieunternehmen Steag. Als Grund für die Systemrelevanzausweisungen gaben die Übertragungsnetzbetreiber für die Anlage Walsum 9 die Bereitstellung von Wirkleistung für den Redispatch an.
Bereits in der ersten Ausschreibung entschieden
In der ersten Ausschreibung zur Reduzierung der Kohleverstromung hat das Kraftwerk Walsum 9 einen Zuschlag erhalten. Im Anschluss hat der Übertragungsnetzbetreiber Amprion untersucht, ob das Kraftwerk systemrelevant ist. Die Bundesnetzagentur argumentiert dabei, dass Alternativen zum Weiterbetrieb der Anlage bestehen könnten. Daraufhin forderte sie den Antragsteller auf, weitere Handlungsoptionen zu untersuchen.
Die vom Übertragungsnetzbetreiber anschließend vorgelegten Netzberechnungen zeigen, dass das Kohlekraftwerk für den sicheren Betrieb des Übertragungsnetzes nicht erforderlich sei, heißt es in der Mitteilung ferner. Die eigenen Schaltmaßnahmen im Netz von Amprion seien nach deren eigenen Berechnungen zur Entlastung der Leitungen in den kritischen Netzsituationen ausreichend. Damit besteht auch kein "sachlicher Grund, die endgültige Stilllegung der Anlage zu unterbinden", ist das Behörden-Fazit. (gun)