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Auch die Neubrandenburger Stadtwerke boykottieren Facebook-Werbung

Rassismus und Fehlinformationen zur Gewinnmaximierung in Kauf zu nehmen, widerspreche den Werten der Stadtwerke, argumentiert der Kommunalversorger. Der Boykott gilt vorerst bis August.
13.07.2020

Blick auf das Verwaltungsgebäude der Neubrandenburger Stadtwerke.

Auch die Neubrandenburger Stadtwerke (neu.sw) beteiligen sich am Werbe-Boykott des sozialen Netzwerks Facebook und verzichten auf entsprechende Anzeigen. Damit will das Unternehmen die Initiative «Stop Hate For Profit» unterstützen und ein Zeichen gegen Hass und Fremdenfeindlichkeit setzen, teilte neu.sw Ende vergangener Woche in Neubrandenburg mit. Auch bei dem zu Facebook gehörenden Onlinedienst Instagram würden keine Anzeigen geschaltet.

Protest sichtbar machen

Mit dem Boykott soll erreicht werden, dass sich Facebook künftig aktiv gegen die Verbreitung von Hassreden und Falschinformationen in seinen Netzwerken einsetzt. Je mehr Firmen sich beteiligten, umso sichtbarer werde der Protest, erklärte neu.sw-Marketing-Chefin Anja Hünemörder. Hass, Rassismus und Fehlinformationen in Kauf zu nehmen, um möglichst große Gewinne zu erzielen, widerspreche den Werten der Stadtwerke. Der Boykott gelte vorerst bis August.

Auch EWE und swb stellten Werbung ein

In den Vorwochen hatten sich mit EWE und ihrer Bremer Tochter swb bereits erste Kommunalversorger ihre Aktivitäten auf Facebook und Instagram vorläufig eingestellt. Ebenso der Energiekonzern Eon. Neu.sw gilt als einer der größten Energieversorger im Nordosten. Das Unternehmen versorgt in der Region Neubrandenburg rund 40.000 Haushalte mit Strom und rund 27.000 Haushalte mit Fernwärme. Neubrandenburg ist mit 65.000 Einwohnern die nach Rostock und Schwerin größte Stadt im Nordosten. (dpa/hoe)