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Lechwerke investieren kräftig in Glasfaserangebote

Die LEW-Gruppe hat im abgelaufenen Geschäftsjahr den Stromabsatz gesteigert und rund 140 Mio. Euro verdient. Investiert wird nun in Zukunftstechnologien.
31.03.2020

Gute Zahlen, innovatives Lichtdesign: die LEW sind gut aufgestellt.

Der Absatz im Stromsegment des Augsburger Energieversorgers Lechwerke AG (LEW) stieg 2019 um 5,5 Prozent auf 17,7 Milliarden Kilowattstunden. Der Gasabsatz erhöhte sich um 46,8 Prozent auf 2,9 Milliarden Kilowattstunden. Insgesamt erreicht die LEW-Gruppe einen Umsatz von 1,68 Milliarden Euro. Der Unterschied im Vergleich zum Vorjahr ist auf eine branchenweite, bilanztechnische Ausweisänderung von EEG-Vergütungen zurückzuführen. Ohne diese Änderung würde der Umsatz über dem des Vorjahres liegen.

Einen erheblichen Zuwachs gab es 2019 bei den Investitionen der LEW-Gruppe: Sie stiegen um 22 Prozent auf 131,8 Mio. Euro. Grund für den Anstieg sind vor allem Investitionen in das Geschäft mit Glasfaserangeboten für Privatkunden, LEW Highspeed. Investitionsschwerpunkt von LEW ist weiterhin das regionale Stromnetz: Allein 2019 flossen rund 90 Mio. Euro in Ausbau und Modernisierung des Netzes für eine sichere Stromversorgung in der Region. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes EBIT) der LEW-Gruppe lag mit 142,8 Mio. Euro leicht über dem Vorjahreswert.

Dividende auf Niveau des Vorjahres

Der Bilanzgewinn der LEW liegt für das Geschäftsjahr 2019 bei 99,3 Mio. Euro und damit auf der Höhe des Vorjahres. Dieses Ergebnis ermöglicht es Vorstand und Aufsichtsrat von LEW, in der – auf die zweite Junihälfte verschobenen – Hauptversammlung der Lechwerke AG eine Dividendenausschüttung auf Vorjahresniveau vorzuschlagen, also in Höhe von 2,80 Euro je Stückaktie. „Nachhaltigkeit liegt in unserer DNA. Wir haben unsere Wurzeln in der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien“, sagt dazu LEW-Vorstandsmitglied Markus Litpher.

Litpher macht sich zugleich natürlich auch Gedanken über die gegenwärtig Corona-Krise: „Eine gesicherte Energieversorgung ist in dieser Situation wichtiger denn je. Sie ist Basis dafür, dass wichtige Bereiche unseres Lebens, Wirtschaft, Handel und das Gesundheitssystem, weiter funktionieren können. Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der LEW-Gruppe tun wir alles dafür, dass sich die Menschen in der Region auf eine sichere Versorgung verlassen können.“

Rekord bei Strom aus erneuerbaren Energien

Im LEW-Gebiet wurden bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien 2019 weitere Zuwächse verzeichnet: Mittlerweile speisen mehr als 77.000 Anlagen Strom aus erneuerbaren Energien in das regionale Verteilnetz von LEW ein. Mit insgesamt 5,4 Milliarden Kilowattstunden Strom haben sie 2019 so viel Strom erzeugt wie nie zuvor. Damit wurde rein rechnerisch zu rund 70 Prozent der Strombedarf der ans LEW-Netz angeschlossenen Stromkunden gedeckt.

Die eigene Erzeugung im Bereich der erneuerbaren Energien baut LEW weiter aus: Die Photovoltaikkapazitäten der LEW-Gruppe wurden durch neue Anlagen auf eigenen Gebäuden sowie auf Freiflächen erweitert. Gemeinsam mit Partnern hat LEW 2019 außerdem ein viel beachtetes Projekt zur Stromerzeugung an Gebäudefassaden durch eine neuartige Solarfolie gestartet. Zudem steigert LEW den Wirkungsgrad der Wasserkraftwerke durch laufende Modernisierungen.

Batteriespeicher sehr gefragt

Insgesamt wurden 2019 rund 2.400 PV-Anlagen neu an das LEW-Netz angeschlossen. Mehr als die Hälfte dieser Anlagen wurde in Verbindung mit einem Batteriespeicher installiert. Insgesamt sind mittlerweile rund 5.000 Batteriespeicher an das LEW-Netz angeschlossen. „Selbst erzeugten Strom optimal nutzen – das steht im Fokus der Kunden“, sagt LEW-Vorstandsmitglied Norbert Schürmann. Eine neue Lösung zur Flexibilisierung des Verbrauchs haben die Lechwerke mit dem LEW Lastmanagement entwickelt.

Mit rund 300 Ladepunkten ist LEW zudem der größte Betreiber von Ladeinfrastruktur in Bayerisch-Schwaben und sogar einer der zehn größten in ganz Deutschland. Der Bedarf hierfür wächst in der Region. Das zeigen die steigenden Zulassungszahlen von E-Fahrzeugen und die zunehmenden Ladevorgänge an den LEW-Ladepunkten. In den letzten Jahren wurden in den von LEW betreuten Kommunen außerdem bereits fast 70 Prozent der kommunalen Straßenbeleuchtung auf die effiziente LED-Technologie umgerüstet.

Laufendes Geschäftsjahr 2020

Die LEW planen, den Teilbetrieb „Netzanlagen“ im Wege der Ausgliederung auf ihre 100 Konzerntochter LEW Verteilnetz GmbH zu übertragen. Dies umfasst alle Netzanlagen, die für den Betrieb des Stromverteilnetzes erforderlich sind. Mit dem Schritt soll eine stringentere Aufstellung gewährleistet und gleichzeitig veränderten regulatorischen Anforderungen in der Zukunft Rechnung getragen werden. Auf das operative Alltagsgeschäft hätte die Ausgliederung keine Auswirkungen. Vorstand und Aufsichtsrat haben sich bereits für die Maßnahme ausgesprochen. Sie bedarf nun noch der Zustimmung der Hauptversammlung. (sig)