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Neue Infrastrukturgesellschaft für Singen

Gesellschafter sind Stadtwerke Singen und die Thüga Energienetze. Was sich die Stadt von dem neuen Modell erhofft und, warum das erst der Anfang für eine noch größere Kooperation sein könnte.
16.02.2022

Die Gas- und Stromnetze der Stadt Singen, inklusive der Zähler, werden an die neue Infrastrukturgesellschaft übertragen.

Die Thüga Energienetze (THEN) und die Stadtwerke Singen haben gemeinsam die neue Infrastrukturgesellschaft Singen GmbH & Co. KG gegründet. Mit Hilfe dieser soll die Energiewende vor Ort weiter vorangetrieben werden.

Die Gas- und Stromnetze, inklusive der Zähler, werden hierzu an die neue Infrastrukturgesellschaft übertragen. An dieser sind zu 50,1 Prozent die Stadtwerke Singen, als Eigenbetrieb der Stadt Singen, und zu 49,9 Prozent die THEN beteiligt. Die Netze werden an die THEN verpachtet, die weiterhin für den operativen Netzbetrieb zuständig bleibt.

Wichtige Weichenstellung zur Transformation der Energienetze

Vertreten wird die Geschäftsführung der neuen Gesellschaft durch Axel Blüthgen, Betriebsleiter der Stadtwerke Singen, und Markus Kittl, Mitglied der Geschäftsleitung sowie Kommunalmanager der Thüga Energienetze (THEN).

„Durch die Beteiligung der Stadtwerke Singen an der Infrastrukturgesellschaft werden zunehmend die kommunalen Anforderungen zum Erreichen der Klimaschutzziele vor Ort eingebracht“, erklärt Reinhard Wendl, Geschäftsführer der THEN. Dies biete die Chance, Investitionen vor Ort zielgerichtet und effizient zu allokieren.

Die Transformation der Energienetze für den bevorzugten Anschluss örtlicher regenerativer Energien, der Ausbau der Stromnetze für E-Mobility-Lösungen sowie die Wasserstofftauglichkeit der Gasnetze für einen klimaneutralen Wärmemarkt seien einige der Themen, die dabei im Fokus stehen.

Mehr Mitsprache für Stadt, auch bei Wärmeplanung

„Durch die gemeinsame Gesellschaft kann die Stadt mehr Einfluss auf die kommunale Daseinsfürsorge nehmen und bei Zukunftsthemen, wie beispielsweise bei der Wärmeplanung, eine klimafreundlicherer Zukunft mitgestalten“, so der Singener Oberbürgermeister Bernd Häusler. Zugleich sei ihm wichtig gewesen, dass die hohe Investition der Stadt durch die fortlaufende Gewinnbeteiligung aus der Infrastrukturgesellschaft abgesichert sei.

Die Gründung der neuen Infrastrukturgesellschaft für den Bereich Gas- und Strom sehe man nur als ersten Schritt. Perspektivisch strebe man eine Weiterentwicklung und größere Kooperationslösung an, erklärte Christof Schulte, Mitglied des Vorstands der Thüga AG. Auch über ein gemeinsames Kundencenter für alle Sparten der Versorgung wird nachgedacht. (hoe)