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RWE investiert Milliarden in sein weltweit größtes Offshore-Projekt

Beim Großprojekt Sofia beschreitet der Energiekonzern in vieler Hinsicht Neuland: Unter anderem bei der Installation der neuesten 14-MW-Turbinengeneration.
24.03.2021

Der geplante Offshore-Windpark Sofia soll bis 2026 auf der Doggerbank, 195 km vor der Nordostküste Großbritanniens entstehen. Sofia wird über eine Offshore-Konverterplattform verfügen, der erzeugte Strom wird über ein Hochspannungs-Gleichstrom-Exportkabel zum 220 km entfernten Einspeisepunkt in Teesside transportiert werden.

Der Energiekonzern RWE hat die finale Investitionsentscheidung für sein weltweit größtes Offshore-Projekt getroffen. Es geht um den britischen Windpark Sofia mit einer geplanten Kapazität von 1,4 Gigawatt (GW) Für das Vorzeigeprojekt wird eine Gesamtinvestitionssumme von rund 3 Milliarden Britischen Pfund veranschlagt. Geplant ist die Installation von 100 Offshore-Windturbinen mit einer Leistung von je 14 MW von Siemens Gamesa Renewable Energy. Dies entspricht der neuesten Offshore-Turbinengeneration.

„Die Investitionsentscheidung ist ein wichtiger Meilenstein für das gesamte Team der RWE Renewables. Mit Sofia betreten wir Neuland und unterstreichen unsere Offshore-Kompetenz, sowohl was die Installation von Turbinen der neuesten 14-Megawatt-Generation als auch die Entfernung zur Küste betrifft“, erklärte Sven Utermöhlen, Chief Operating Officer Wind Offshore Global, RWE Renewables.

Strom für rund 1,2 Millionen Haushalte

Die Arbeiten für den Bau des landseitigen Netzanschlusses sollen in diesem Frühjahr beginnen, die Arbeiten auf See im Jahr 2023. Die Fertigstellung des Offshore-Windparks wird für das vierte Quartal 2026 erwartet. 2019 hat RWE für Sofia in einer Auktion zur Förderung von erneuerbaren Energien in Großbritannien einen Contract for Difference (CfD) erhalten und einen Preis von 39,65 Britischen Pfund je Megawattstunde (in Preisen von 2012) erzielt. Sofia kann den jährlichen Strombedarf von umgerechnet über 1,2 Millionen britischen Haushalten decken.

Das genehmigte Projekt befindet sich auf der Doggerbank, 195 km vor der Nordostküste Großbritanniens. Sofia wird über eine Offshore-Konverterplattform verfügen, der erzeugte Strom wird über ein Hochspannungs-Gleichstrom-Exportkabel zum 220 km entfernten Einspeisepunkt in Teesside transportiert werden.

Der Offshore-Windpark wird zudem über eine eigene Onshore-Konverterstation verfügen; ein Netzanschluss ins britische Stromnetz wurde bereits gesichert. Derzeit prüft RWE, welcher Hafen sich am besten eignet, um von dort aus langfristig die Betriebs- und Wartungsaktivitäten des künftigen Offshore-Windparks durchzuführen.

RWE-Portfolio in Großbritannien wächst stetig

RWE baut mit der Entscheidung sein Offshore-Portfolio in Großbritannien weiter aus. Neben Sofia errichtet das Unternehmen derzeit den 857-Megawatt (MW)-Offshore-Windpark Triton Knoll (RWE Anteil: 506 MW). Zudem treibt RWE in Großbritannien die Erweiterung von vier bestehenden Offshore-Windparks voran. Die Erweiterungsprojekte verfügen insgesamt über eine potenzielle installierte Leistung von rund 2,6 GW (RWE-Anteil: 1,3 GW). Zudem hat RWE sich vor kurzem in der jüngsten britischen Offshore-Windauktion zwei neue, benachbarte Offshore-Wind-Standorte – ebenfalls auf der Doggerbank – mit einer potenziellen installierten Gesamtleistung von 3 GW gesichert. (hoe)