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Siemens Energy und Air Liquide kooperieren bei der Entwicklung von Elektrolyseuren

Beide Unternehmen wollen ein europäisches Ökosystem für Elektrolyse und Wasserstofftechnologie initiieren. Die Regierungen in Paris und Berlin unterstützen die deutsch-französische Kooperation.
08.02.2021

Die Projektpartner wollen gemeinsam dafür sorgen, dass grüner Wasserstoff konkurrenzfähig wird.

Siemens Energy und die französische Air Liquide wollen ihre Kompetenzen auf dem Gebiet der PEM-Elektrolyse-Technologie bündeln. Dazu haben die beiden Partner eine entsprechende Absichtserklärung (MoU) unterzeichnet. Laut einer Mitteilung für die Presse, sollen die Aktivitäten auf folgende Schlüsselbereiche konzentriert werden: Zum einen sollen große Wasserstoff-Projekte im industriellen Maßstab in Zusammenarbeit mit Kunden entwickelt werden. Außerdem wollen die beiden Unternehmen den Grundstein für eine Serienfertigung von Elektrolyseuren in Europa legen, mit einem Schwerpunkt auf Deutschland und Frankreich. Ein weiterer Fokus liegt auf F&E-Aktivitäten zur gemeinsamen Entwicklung der nächsten Generation von Elektrolyseuren.

Christian Bruch, CEO der Siemens Energy AG, betont in der Mitteilung, dass für den Aufbau einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft die Rahmenbedingungen auf dem Energiemarkt noch verändert werden müssten. „Durch Partnerschaften und Kooperationen werden wir diesen Markt jedoch gestalten können.“ 

Für Benoît Potier, CEO von Air Liquide, ist Wasserstoff ein Schlüssel für die Energiewende. Die Partnerschaft zwischen Air Liquide und Siemens Energy ebne den Weg für die Schaffung eines führenden europäischen Ökosystems, das in der Lage sei, dekarbonisierten Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen zu liefern und die Entstehung einer kohlenstoffarmen Gesellschaft zu fördern.

Förderung aus IPCEI-Mitteln

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und sein französischer Amtskollege Bruno Le Maire hoffen auf viele deutsch-französische Wasserstoffprojekte. Frankreich investiert mit dem Programm "France Relance" bis 2030 sieben Milliarden Euro in Wasserstoff.  

Im Rahmen ihrer Kooperation werden sich Siemens Energy und Air Liquide gemeinsam um die Förderung von Großprojekten im Rahmen des Green Deals der EU und des IPCEI-Programms für Wasserstoff bewerben, das von der französischen und der deutschen Regierung finanziert wird. IPCEI (Important Project of Common European Interest) unterstützt wichtige Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse. Die IPCEI-Finanzierung ist laut der Mitteilung erforderlich, um die Aktivitäten schnell zu starten und den anspruchsvollen Zeitplan einzuhalten, der vorgegeben ist durch den europäischen Green Deal, die EU-Wasserstoffstrategie sowie die nationalen Wasserstoffstrategien Frankreichs und Deutschlands.  

Siemens Energy und Air Liquide haben bereits Kooperationsmöglichkeiten für groß angelegte nachhaltige Wasserstoffprojekte sowohl in Frankreich und Deutschland als auch in anderen europäischen Ländern identifiziert. Eines dieser Projekte ist das „H2V-Projekt“ von Air Liquide in der französischen Normandie mit einer Elektrolyseleistung von 200 MW. (amo)