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Stadtwerke Aschaffenburg: Investitionen erreichen Rekordwert

Der Kommunalversorger hat das Geschäftsjahr 2023 erfolgreich über Plan abgeschlossen. Im Fokus stehen jetzt unter anderem der Erneuerbaren-Ausbau und die kommunale Wärmeplanung.
31.07.2024

Die Stadtwerke Aschaffenburg betreiben seit dem Frühjahr eine eigene Wasserstofftankstelle, im vergangenen Jahr wurde in der Entsorgungssparte ein Wasserstoff-Müllfahrzeug in Betrieb genommen.

Die Stadtwerke Aschaffenburg haben nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr die eigenen Erwartungen übertroffen und einen Überschuss von 2,4 Millionen Euro (Vorjahr: 6,6 Mio.) erwirtschaftet. Davon erhält die Stadt Aschaffenburg 0,6 Millionen Euro. 1,8 Millionen Euro verbleiben als Rücklage bei den Stadtwerken. Das Investitionsvolumen lag mit insgesamt 24 Millionen Euro auf einem neuen Höchstwert.

„Das Energiejahr 2023 war unverändert geprägt von großen Unsicherheiten. Einerseits gab es weiter große Schwankungen bei den Energiepreisen auf einem insgesamt noch hohen Niveau, andererseits stellten sich weiter Fragen zur dauerhaften Sicherung einer zuverlässigen Versorgung“, erklärt der Werkleiter der Stadtwerke Stefan Maunz.
 

Trinkwasserschutz: Kooperationsverträge mit Landwirten verlängert

"Die Kostensteigerungen an den Energiemärkten und die aus der Beschaffung resultierenden hohen Preise konnten die Stadtwerke zwar dank Absicherungs- und gestaffelter Einkaufsstrategien für die Kunden abmildern. „Doch werden die zwischenzeitlich hohen Einkaufspreise für Energie teilweise in den Folgejahren bei den Kosten für Strom und Gas noch zu Buche schlagen“, so Maunz weiter.

Als größtes Unternehmen des kommunalen Unternehmensverbundes hat erneut die Aschaffenburger Versorgungsgesellschaft (AVG) laut Pressemitteilung wieder maßgeblich zum Geschäftsergebnis beigetragen. Trotz Preissenkungen, rückläufige Absatzmengen durch das Einsparverhalten der Kunden sowie dem milden Wetter im 4. Quartal 2023 erwirtschaftete die AVG einen Überschuss von 10,7 Millionen Euro. 

Allein in den Ausbau, die Sanierung und die Ertüchtigung der Strom-, Erdgas- und Wasserleitungsnetze wurden 11,3 Millionen Euro investiert. Zusätzliche Investitionen galten vor allem der Digitalisierung, erneuerbarer Energien und beispielsweise der Integration von Trafostationen für den Ausbau der E-Mobilität. Für eine grundwasserschonende Landbewirtschaftung in den Aschaffenburger und anliegenden Wasserschutzgebieten konnten die Kooperationsverträge mit den örtlichen Landwirten auf eine neue Basis gestellt und verlängert werden.

Ausbau erneuerbarer Energien im Fokus

Im Verkehrsbetrieb stehen geringeren Erlösen gestiegene Kosten, insbesondere für Fahrdienstleistungen und Treibstoffe, gegenüber. Durch erhaltene Ausgleichszahlungen fiel das Ergebnis mit einem Verlust von 5,9 Millionen Euro um 1 Million Euro besser aus als erwartet. Im April nahmen 12 Brennstoffzellen-Busse ihren Betrieb auf, die an der ebenfalls im April 2024 eröffneten Wasserstofftankstelle auf dem Gelände der Verkehrsbetriebe betankt werden können.

"Allen Turbulenzen zum Trotz ist es uns als Stadtwerken unverändert wichtig, kontinuierlich die Projekte umzusetzen, die unsere Stadt und Region attraktiv, umweltfreundlich und zukunftssicher machen. Dabei kommt nicht zuletzt auch dem Ausbau erneuerbarer Energien eine Schlüsselrolle zu“, erklärt Stefan Maunz.

PV-Freiflächenanlage befindet sich im Bau

"Neben ausreichendem Kapital braucht es für die Umsetzung der Energiewende eine Politik, die verlässliche Rahmenbedingungen für die notwendigen Investitionen in Technologien, Netze und Erzeugungsanlagen schafft sowie ein übergreifendes Denken von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft", ergänzt Maunz.

Ein Beispiel ist hierfür das Regionale Energiewerk Untermain (REW GmbH), das gemeinsam mit der Stadt Aschaffenburg, den Gemeinden des Landkreises Miltenberg, der AVG sowie weiteren regionalen Energieversorgern gegründet wurde und im Januar 2024 seine Arbeit aufgenommen hat. Es wird zunächst regionale Windkraftprojekte anstoßen. Die Stadtwerke bauen darüber hinaus aktuell eine Photovoltaik-Freiflächen-Anlage vor Ort mit rund 1,8 MWpeak. Weitere Freiflächenanlagen sind in Planung. 

Wärmeplanung soll bis Ende 2025 stehen

Auch die Kommunale Wärmeplanung haben die Stadtwerke bereits im Blick, auch wenn sie für Städte mit unter 100.000 Einwohnern erst 2028 abgeschlossen sein muss. Um Hausbesitzern und Bauherren schnellstmöglich Sicherheit zu geben, ist es das Ziel, die Wärmeplanung für die Stadt bis Ende 2025 fertigzustellen. Die Vorarbeiten laufen. (hoe)