Ein Jahr Wärmepumpen-Vertrieb: Stadtwerke Bochum legen Zahlen vor

Erzielten nach eigener Aussage ein "stabiles" Jahresergebnis: die Stadtwerke Bochum mit den Geschäftsführern Frank Thiel (links) und Dietmar Spohn (rechts, auch Sprecher der Geschäftsführung).
Bild: © Stadtwerke Bochum
Wer bei den Stadtwerken Bochum derzeit eine Wärmepumpe kaufen will, muss sich ein wenig gedulden. Aufgrund der Vielzahl an Anfragen und der aktuellen Marktsituation könne das Unternehmen erst mit großer Zeitverzögerung antworten können, heißt es auf der Website. "Der Einbau neuer Anlagen erfolgt voraussichtlich erst kurz vor der Heizperiode 2023."
Die Nachfrage nach Wärmepumpen sei stark gestiegen, sagte Frank Thiel, Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum, auf der Bilanzpressekonferenz seines Unternehmens. "Seit März 2022 haben wir mehr als 200 konkrete Anfragen zur Pacht beziehungsweise zum Kauf einer Wärmepumpe erhalten und unzählige Mail- und Telefonberatungen zu dem Thema geführt."
PV-Anlagen ebenfalls nachgefragt
20 Anlagen habe sein Unternehmen im Auftrag seiner Kunden errichtet. "Tendenz steigend." Die Stadtwerke Bochum waren im Juni 2022 in den Wärmepumpenvertrieb eingestiegen. Seitdem bieten sie Privat- und Gewerbekunden Luft- oder Wasser-Wärmepumpen zum Kauf oder im Rundum-Sorglos-Paket zur Pacht an. (Die ZfK berichtete.)
Gewachsen ist auch die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen. 95 Modelle hätten die Stadtwerke im vergangenen Jahr errichtet, sagte Thiel. Im gesamten Stadtgebiet sei ein Aufwärtstrend zu beobachten. Insgesamt zählten die Stadtwerke Ende 2022 in ihrem Netzgebiet mehr als 3200 PV-Anlagen mit einer Bruttoleistung von rund 48.200 kWp.
57,5 Mio. Euro gehen an Stadt Bochum
Wirtschaftlich kamen die Stadtwerke nach eigenen Angaben "stabil" durch die Energiekrise. Das Ergebnis nach Steuern betrug 66,7 Mio. Euro. Im Vorjahr waren es 68,6 Mio. Euro gewesen. (Die ZfK berichtete.) "Dass wir ein Ergebnis auf Planniveau erzielen konnten, zeigt einmal mehr: die Stadtwerke Bochum sind krisenfest", kommentierte Dietmar Spohn, Sprecher der Geschäftsführung, die Zahlen.
Die Stadtwerke führen 57,5 Mio. Euro ihres Gewinns an ihren Eigentümer, die Stadt Bochum, ab. Das waren 1,3 Mio. Euro mehr als im Vorjahr.
Beteiligungen als Gewinnbringer
Ein wichtiger Grund für die wirtschaftliche Stabilität der Stadtwerke seien Unternehmensbeteiligungen gewesen, führte Geschäftsführer Spohn aus. Diese hätten sich auf rund 35,6 Mio. Euro summiert.
Die Stadtwerke Bochum sind unter anderem am Gelsenkirchener Energie- und Wasserversorger Gelsenwasser, am Bochumer Wohnungsunternehmen VBW Bauen und Wohnen sowie an der Aachener Stadtwerkekooperation Trianel beteiligt. Die Trianel hatte am Freitag ein Rekordergebnis von 66,3 Mio. Euro bekanntgegeben. (Die ZfK berichtete.) (aba)