Stadtwerke Rhede und Bocholt prüfen Fusion

Das historische Rathaus in Bochholt (NRW).
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Die Stadtwerke der benachbarten Städte Bocholt und Rhede in Nordrhein-Westfalen prüfen eine engere Zusammenarbeit, möglicherweise auch eine Fusion. Der Prozess sei dabei bewusst ergebnisoffen gestaltet, erklären die Stadtwerke. Er könnte auch eine strategische Partnerschaft zum Ergebnis haben.
Die Herausforderungen für Stadtwerke, die sich im harten Wettbewerb behaupten müssen, steigen stetig. „Aus diesem Grund haben die Stadtwerke Bocholt vor einigen Wochen Kontakt zu den Stadtwerken Rhede aufgenommen, um über eine intensivere und dauerhafte Zusammenarbeit der benachbarten Unternehmen zu sprechen“, erklärt Thomas Kerkhoff, Bürgermeister der Stadt Bocholt und Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Bocholt.
Diesem Ansinnen hätten die Stadtwerke Rhede offen gegenübergestanden: „Für die Stadtwerke Rhede sind durch das altersbedingte Ausscheiden unseres Geschäftsführers im kommenden Jahr wesentliche Weichenstellungen des Unternehmens erforderlich. Diese wollen wir aktiv im Sinne des Unternehmens angehen“, sagt Simon Böing, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Rhede.
Die Partner betonen, dass die Idee nicht aus einer wirtschaftlichen Notwendigkeit eines der beiden Unternehmen entstanden sei, sondern aus dem Gedanken durch eine strategischere und engere Kooperation neue Kraft und Stärke für die anstehenden Herausforderungen im Marktumfeld der Stadtwerkelandschaft zu generieren.
Wirtschaftsprüfer kennt beide Stadtwerke
Zunächst soll zwischen den beiden Unternehmen im Rahmen einer Machbarkeitsstudie herausgearbeitet werden, in welchen Bereichen und welchen Strukturen eine Zusammenarbeit möglich und sinnvoll ist. „Dabei hilft uns, dass beide Unternehmen vom gleichen Wirtschaftsprüfer seit Jahren begleitet werden und dieser über tiefe Einblicke in beide Unternehmen verfügt“, so Jürgen Bernsmann, Bürgermeister der Stadt Rhede.
In der vergangenen Woche wurden die Beschäftigten beider Unternehmen, die beiden Aufsichtsräte der Unternehmen und die Stadträte beider Städte informiert, um diese auch in den Prozess einzubinden. In Bocholt haben die Stadtwerke 250 und in Rhede 90 Mitarbeiter. Laut dem „Bocholter-Borkener Volksblatt“ sollen keine Stellen abgebaut werden. Sollten die Stadtwerke eine Fusion anstreben, müssen dann auch beide Stadtparlamente zustimmen. (pfa)