Stadtwerke Saarbrücken bleiben in der Gewinnzone
Die positive Ergebnisentwicklung des Konzerns Stadtwerke Saarbrücken 2017 ist im Wesentlichen auf Gewinne der Tochtergesellschaften Energie SaarLorLux, Comet und der Stadtwerke Beteiligungsgesellschaft zurückzuführen. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Kommunalversorgers vom Donnerstag hervor.
Das Ergebnis im traditionellen Kerngeschäft Netzbetrieb Gas, Wasser, Strom und Fernwärme sowie Trinkwassererzeugung bleibe befriedigend, sei aber rückläufig, hieß es. Weiterhin hochdefizitär sei der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) mit einem Verlust von 16,2 Mio. Euro und der Bäderbetrieb mit einem Minus von 2,2 Mio. Euro. Das Konzern-Plus von 4,6 Mio. Euro diene der Konsolidierung.
Netz und IT tragen am meisten zum Ergebnis bei
Zu den Geschäftsfeldern der Konzerngesellschaften zählen schwerpunktmäßig die Erzeugung von Strom und Fernwärme, Netzbetrieb von Gas, Wasser, Strom sowie Fernwärme, die Wassergewinnung, der Bäderbetrieb und der ÖPNV und Vertrieb von Energie, Wasser und Dienstleistungen (insbesondere Messwesen). Der konsolidierte Umsatz lag 2017 bei rund 231 Mio. Euro (2016: 232 Mio. Euro).
- Das Geschäft der Stadtwerke Saarbrücken Netz verlief im Jahr 2017 mit einem Beteiligungsergebnis nach Steuern von 10,6 Mio. Euro zwar positiv, es lag jedoch niedriger als im Vorjahr.
- Die Energie SaarLorLux begünstigte mit einer positiven Planabweichung von 5,4 Mio. das Beteiligungsergebnis. Die Stadtwerke Saarbrücken sind an dem Energievertrieb mit 49 Prozent beteiligt.
- Der bundesweit agierende IT-Energiemarktdienstleister Comet konnte seine Marktposition weiter ausbauen. Diese Tochter erwirtschaftete einen Jahresüberschuss von 1,8 Mio. Euro bei einem Gesamtumsatz von rund 11 Mio.
- Die Stadtwerke Saarbrücken Beteiligungsgesellschaft entwickelte sich über dem Niveau des Vorjahres: Sie erzielte einen Gewinn von knapp 763›000 Euro.
- Defizitär sind weiterhin der Bäderbetrieb in Höhe von 2,2 Mio. Euro (2016: 2,6 Mio. Euro) und der ÖPNV mit 16,2 Mio. Euro (2016: 14 Mio. Euro). Im vergangenen Geschäftsjahr beförderte die Saarbahn insgesamt 43 Mio. Fahrgäste. Das sind 0,5 Prozent mehr.
Wirtschaftsmotor
Die Stadtwerke Saarbrücken sind ein Wirtschaftsmotor der Region. 2017 hat der Konzern rund 28 Mio. Euro investiert. Der Konzern beschäftigte Ende des Jahres 1054 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 480 im ÖPNV. Damit ist er einer der größten Arbeitgeber der Region.
Neue Ausbildungswerkstatt
Um die demografischen Herausforderungen zu meistern, liege ein unternehmerischer Schwerpunkt auf der Ausbildung. Momentan absolvieren rund 60 Auszubildende in unterschiedlichen kaufmännischen und technischen Ausbildungszweigen ihre Lehre. Zum Elektroniker für Betriebstechnik und Fachinformatiker Systemintegration / Anwendungsentwicklung wird seit Herbst 2017 in einer neuen Werkstatt ausgebildet. Die Stadtwerke investierten rund drei Mio. in das neue Gebäude am Unternehmensstandort, welches nach nur einjähriger Bauzeit und unter Einhaltung des Budgets fertig gestellt wurde.
ÖPNV-Direktvergabe läuft, Energieversorgung unter Druck
Die Geschäftsführer Thomas Severin und Peter Edlinger nennen das Jahresergebnis "solide". Der Konzern stehe, so Edlinger, vor großen Herausforderungen. Diese resultierten aus der laufenden Direktvergabe für die Verkehrsbetriebe. Und sie würden durch die Wettbewerbsöffnung im ÖPNV mit dem politischen Ziel eigenwirtschaftlicher Busbetriebe in Deutschland erheblich verschärft. Darüber hinaus kämen die Ergebnisse im Versorgungsbereich durch das Messstellenbetriebsgesetz, die fortschreitende Anreizregulierung im Strom- und Gasnetz sowie die Konsequenzen aus der deutschen Energiewende stark unter Druck. (ad)