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SW Osnabrück verdoppeln den Gewinn

Das Unternehmen profitiert dabei vor allem von Sondereffekten. Der Gros des Überschusses fließt ins Eigenkapital, das soll auch Investitionen in neue Energiekonzepte ermöglichen.
28.06.2018

Blick auf die Hauptverwaltung der Stadtwerke Osnabrück.

Die Stadtwerke Osnabrück haben das Geschäftsjahr 2017 mit einem Jahresüberschuss von 10,5 Mio. Euro (Vorjahr: rund vier Mio. Euro) abgeschlossen. Das ist mehr als doppelt so viel wie im Wirtschaftsplan ursprünglich vorgesehen. Die deutliche Ergebnisverbesserung ist vor allem auf Einmaleffekte zurückzuführen. Besonders zu Buche schlug dabei der Verkauf der Anteile am Windpark Rieste im vergangenen Jahr sowie von Grundstücken. Wie in den Vorjahren werden drei Mio. Euro an den Alleingesellschafter der Stadtwerke, die Stadt Osnabrück, ausgeschüttet. Der restliche Überschuss fließt in die Gewinnrücklage des Kommunalversorgers und stärkt dessen Eigenkapital.

Breitbandausbau und neue Mobilitätsformen

"Es stehen wichtige und zukunftsweisende Investitionen in die Infrastruktur unserer Stadt an", erklärte der Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzende, Oberbürgermeister Wolfgang Griesert, auf der Jahreshauptversammlung.
Unter anderem stünden Investitionen in den Breitbandausbau, in neue Mobilitätsformen oder auch in neue Energiekonzepte an. "Dafür benötigen wir kompetente Stadtwerke in kommunaler Hand, die die Zukunftsaufgaben aus eigener Finanzkraft heraus anpacken können", so der Oberbürgermeister.

Der Gesamtumsatz des Kommunalkonzerns im Jahr 2017 ging deutlich um 33,3 Mio. gegenüber dem Vorjahr zurück auf 421,5 Mio. Euro. Auch das hängt laut Geschäftsbericht mit zwei Sondereffekten zusammen. ZUm einen waren in den Umsätzen von 2016 die Kosten für den Bau der Windenergieanlagen in Rieste in Höhe von 20,4 Mio. Euro enthalten, zum anderen sind die Umsätze im Gasvertrieb im vergangenen Jahr um 10,9 Mio. Euro gesunken.

Vor allem dank deutlich gestiegener Mengen bei den Weiterverteilern lag der Stromabsatz mit rund 1,8 Mrd. kWh um über 17 Prozent über dem Vorjahreswert. Da diese Handelsgeschäfte nur relativ geringe Margen erzielen, hatte dies jedoch keine wesentlichen Auswirkungen auf das Spartenergebnis. Der Stromabsatz bei Sondervertragskunden in- und außerhalb Osnabrücks war hingegen rückläufig. Im Privatkundenbereich resultierten unterm Strich leichte Absatzminderungen von rund zwei Prozent.

Im Gasbereich hingegen konnten die Stadtwerke Osnabrück die Absatzmenge im Bereich der Sondervertrags- und Gewerbekunden steigern, die an Privatkunden abgesetzte Gasmenge ging hingegen um rund fünf Prozent zurück. Unterm Strich sank der Gasabsatz gegenüber dem Vorjahr um 4,5 Prozent auf 3,75 Mrd. kWh, ursächlich hierfür waren die deutlich gesunkenen Gasverkäufe an Weiterverteiler.  Der Wärmeabsatz  verzeichnete ein Plus von 7,2 Prozent auf 47,9 Mio. kWh. Gründe sind hier die Inbetriebnahme zweier neuer Heizzentralen und die Abgabe an zusätzliche Wärmekunden. Der Trinkwasserabsatz lag mit 10,5 Mio. cbm nur geringfügig unter dem Niveau des Vorjahres.

Die Bäder der Stadtwerke konnten mit 1,23 Mio. Besuchern ihre Auslastung auf dem hohen Niveau der Vorjahre halten, das Nettebad erzielte mit 744000 Besuchern das zweitbeste Besucheraufkommen in seiner Geschichte. Die im März vergangenen Jahres in Betrieb genommene Elekto-Kartbahn übertraf mit 44000 Besuchern die geplanten Werte um mehr als ein Drittel. Einen Zuwachs verzeichnete der Kommunalversorger auch beim ÖPNV, im vergangenen Jahr wurden 36,5 Mio. Fahrgäste befördert. Das entspricht einem Plus von 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Sowohl im Mobilitäts-, Energie und Freizeibereich arbeiten die Stadtwerke laut Vorstandschef Christoph Hüls an innovativen und attraktiven Angeboten.  Als Beispiel nannte er die autarke Energieerzeugung sowie Elektomobilität und die Entwicklung des Landwehrviertels. "Im Fokus unseres Handelns steht immer, wie wir den wachsenden Kundenansprüchen an uns gerecht werden und so einen wichtigen Beitrag für die Lebensqualität in unserer Region leisten", so Hüls.

Sein Vorstandskollege Stephan Rolfes verwies dabei insbesondere auf die Bedeutung der Mobilitätswende. "Die Zukunft der Mobilität ist plattformbasiert, die verschiedenen Verkehrsträger wie Bus, Bahn, Carsharing und Fahrrad werden hierüber vernetzt", sagte Rolfes. Ende des Jahres startet die erste rein elektrische Buslinie der Stadtwerke Osnabrück im Stadtgebiet. "Weitere werden folgen, die dann auf schnellen Achsen unterwegs sind und so den Nahverkehr attraktiver machen", versicherte Rolfes. (hoe)