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SW Villingen-Schwenningen: Mehr Gewinn trotz Umsatzeinbußen

Deutliche Umsatzrückgänge im Kerngeschäft und dennoch ein ordentliches Plus am Jahresende – so sieht die Bilanz des schwäbischen Versorgers aus.
30.07.2018

Trotz deutlicher Umsatzeinbußen kann Stadtwerke-Chef Ulrich Köngeter auf ein positives Finanzergebnis zurückblicken.

Die Stadtwerke Villingen-Schwenningen (SVS) mussten im Geschäftsjahr 2017 einen Umsatzrückgang von über 12 Mio. Euro verkraften. Die Folgen für das Finanzergebnis waren allerdings überschaubar, denn unterm Strich bleibt dem Versorger ein Gewinn von 8,7 Mio. Euro – 200 000 Euro mehr als im Vorjahr.

Der Umsatzrückgang ist überwiegend im Kerngeschäft der SVS zu verzeichnen. Allein der Stromabsatz ging um 25 Prozent im Vergleich zum Jahr 2016 zurück. Das Unternehmen hat in den vergangenen zwei Jahren an Bündelausschreibungen beim Gemeindetag teilgenommen. Während das Unternehmen zunächst mit „schlechten Preisen“ aus dem Rennen ging, kam es 2017 überhaupt nicht zum Zug, erklärten die SVS. Auf den Gewinn hatte die erfolglose Ausschreibungsrunde herzlich wenig Auswirkungen: Hinter den massiven Absatzeinbußen stand kaum Marge.

Sonderausgaben von 280 000 Euro

Zudem wurden die Einbußen im Stromgeschäft durch das positive Ergebnis der SVS Thüga Beteiligungsgesellschaft kompensiert. Knapp 1,4 Mio. Euro führten das Stadtwerke-Netzwerk an den Versorger ab. Die Umsätze im Gas- und Wassergeschäft sind im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben, allerdings sorgten coliforme Keime im Trinkwasser für ungeplanten Sonderausgaben in Höhe von 280 000 Euro. Geplante Ausgaben stand hingegen im Bereich Energienetzte an. Insgesamt wurden rund 5,8 Mio. Euro in neue Netzzugänge investiert.

Damit die SVS auch weiterhin kräftig investieren kann, fließen drei Mio. Euro des Gesamtgewinns in eigene Rücklagen. An die Stadt Villingen-Schwenningen gehen wiederum knapp 4,2 Mio. Euro und die Thüga ist mit über 1,5 Mio. Euro am Ergebnis beteiligt. 

Auf dem Weg zum Dienstleister

Nach einem soliden Geschäftsjahr wollen sich die Stadtwerke nun verstärkt auf Dienstleistungen rund um ihr Kerngeschäft fokussieren. Neue Solar- und Speicherprodukte, Wall-Boxen, Elektrotankstellen und eine verstärkte Energieberatung sollen das Angebotsportfolio erweitern. (ls)