swb: „im Krisenjahr 2022 behauptet“

Alles leuchtet – Bremen bei Nacht
Das herausfordernde Jahr 2022 konnte swb, der Energiedienstleister im Land Bremen, mit einem nach eigener Aussage robusten Ergebnissen abschließen.
Das operative EBIT, das die nicht dem operativen Geschäft zuzurechnenden Sondereffekte ausklammert, betrug 113,9 Mio. Euro (Vorjahr 76,5 Mio. Euro). Der Grund für den Anstieg läge vor allem in gestiegenen Hochspannungsentgelten sowie in der Rückvermarktung von weniger verbrauchten Strom- und Erdgasmengen, erklärte swb.
swb hat im Geschäftsjahr 2022 einen Konzern-Umsatz von 1,5 Mrd. Euro erwirtschaftet und damit den Vorjahreswert 1,2 Mrd. Euro übertroffen. Die Ursachen dafür lägen vor allem in Preiseffekten bei Strom, Erdgas und Wärme sowie Mengeneffekten bei der Stromproduktion, heißt es in einer Pressemitteilung.
Theoretisch im Minus
Das Konzern-Jahresergebnis belief sich am Stichtag 31. Dezember 2022 auf -64,2 Mio. Euro (Vorjahr 63,8 Mio.), was in der Hauptsache auf der Stichtagsbewertung langfristig getätigter Energiehandelsgeschäfte nach den gültigen Rechnungslegungs- und Berichtsvorschriften beruhe. Dieser negative Effekt ist jedoch nicht zahlungswirksam und nur temporär, da die zugrundeliegenden Energiehandelsgeschäfte bereits zu festen Preisen weitervermarktet wurden.
Die auf Langfristigkeit angelegte Energiebeschaffung milderte Preissprünge, was sich in der Hochpreisphase ausgezahlt habe: Die swb-Kundinnen und -Kunden hätten das gesamte Krisenjahr 2022 hindurch von weit unter dem bundesdeutschen Durchschnitt liegenden Preisen profitiert.
Gaspreise werden gesenkt
Aufgrund von Beschaffungsrisiken, die nicht so wie gedacht eingetreten seien, würde der „ohnehin schon vergleichsweise niedrige“ Erdgaspreis für Haushalte nochmal deutlich zu gesenkt: Zum 1. Juli wird es 2,2 Cent pro Kilowattstunde günstiger. Treten keine unerwarteten Ereignisse mehr ein, soll der gesenkte Preis bis Jahresende gelten. Der Strompreis bleibe aktuell auf dem ebenfalls vergleichsweise günstigen Niveau.
Hohe Investitionen in den Ausbau der Netze
„Trotz der erheblichen Turbulenzen setzen wir unseren eingeschlagenen Weg der hohen Investitionen in das Ziel der Klimaneutralität und die Zukunftsfähigkeit der Netze weiter fort“, sagt Karsten Schneiker, Vorstand Technik. Mit 148,5 Mio. Euro läge das Investitionsniveau etwa auf dem des Vorjahres (153,3 Mio. Euro).
Das erdgasbetriebene Blockheizkraftwerk am Kraftwerksstandort Hastedt (rund 140 Mio. Euro) steht kurz vor der Inbetriebnahme. Es wird technisch in der Lage sein, neben regulärem Erdgas auch Biomethan oder anteilig auch Wasserstoff zu nutzen.
Ein weiteres Ziel sei es, im Einklang mit der Klimaschutzstrategie für das Land Bremen die Fernwärmeversorgung in Bremen und Bremerhaven im Schulterschluss mit den Kommunen deutlich auszubauen. Hierzu fänden in bestehenden Fernwärmegebieten Verdichtung statt und auch neue Netzgebiete sollen angebunden werden.
Steinkohle bis 2024
„Wir bleiben dabei, dass wir bis 2035 klimaneutral werden und dafür den breit aufgestellten Umbau der Strom- und Wärmeerzeugung fortsetzen wollen“, erklärten Karsten Schneiker und Gunnar Geise, die Vorstände der swb. Jedoch wurde die Strom- und Wärmeproduktion im Steinkohlekraftwerk Hastedt über den Winter 2022/23 hinaus verlängert und läuft nun vermutlich bis zum Ende des Winters 2023/2024 weiter. (pfa)