VNG übernimmt BMP Greengas offiziell

Konstantin von Oldenburg, Geschäftsführer VNG H&V, Sven Kraus, Managing Director BMP, Stephan Haupt, Geschäftsführer VNG H&V und Stefan Schneider, Managing Director BMP, freuen sich auf die Zusammenarbeit.
Bild: © VNG H&V
Der Leipziger Gashändler VNG Handel & Vertrieb GmbH (VNG H&V) hat den Biomethanhändler BMP Greengas von dem Karlsruher Energiekonzern EnBW übernommen. Nach Zustimmung der Gläubigerversammlung im Zuge der Insolvenz des Biomethanhändlers, hatte zunächst EnBW Anfang dieses Jahres BMP Greengas übernommen. Im März 2024 wurde das Insolvenzverfahren rechtskräftig beendet und BMP konnte die reguläre Marktteilnahme wieder aufnehmen.
Für den Abschluss der Transaktion zwischen VNG H&V und EnBW wurden nun alle formalen Voraussetzungen erfüllt. Die Integration von BMP Greengas im EnBW-Konzern wurde bereits im Oktober 2023 als Teil des Rettungsplans des insolventen Unternehmens vorgestellt.
Standort bleibt erhalten
Die Handelsaktivitäten, darunter das Biomethanportfolio, bestehende Verträge sowie das Personal, verbleiben nach der Übernahme durch die VNG H&V weiterhin bei der BMP Greengas, teilte VNG mit. Damit bleibe auch der Biomethanhändler als eigenständige Tochtergesellschaft der VNG H&V am Standort München erhalten.
"Wir haben uns entschieden, BMP zu übernehmen, um unser Grüngas-Geschäft weiter auszubauen", kommentierte Stephan Haupt, Geschäftsführer der VNG H&V. Er verwies auf die Pläne der EU-Kommission, die Produktionssteigerung von Biomethan in der EU bis 2030 zu unterstützen. Damit wachse auch die Bedeutung des grünen, regional produzierten und speicherbaren Gases für eine klimaneutrale Energieversorgung stetig, so Haupt.
Die Münchener BMP Greengas hat im Sommer 2023 einen Antrag auf Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens gestellt. Der Schaden für die Kunden belief sich im Nachhinein auf Hunderte Millionen Euro.
EnBW hatte als einziges Unternehmen ein verbindliches Angebot zur Finanzierung des Insolvenzplans abgegeben. Obwohl einige Gläubiger die Angelegenheit eher pragmatisch betrachteten, war der Unmut darüber groß. Auch eine Sammelklage gegen EnBW stand im Raum. Die Gründe für die Insolvenz wie der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die drastisch gestiegenen Beschaffungskosten für Biomethan lassen viele Gläubiger nur bedingt gelten. (am)