Abwasser

Fünf Millionen Euro Förderung für länderübergreifenden Gewässerschutz

Ein weiteres Klärwerk wird im Rahmen der „Spurenstoffstrategie Hessisches Ried“ ausgebaut, um die wichtigste Trinkwasserquelle für Südhessen zu schützen.
22.07.2024

Altrheinaue im Hessischen Ried

Die Kläranlage Weinheim in Baden-Württemberg wird mit der vierten Reinigungsstufe ausgestattet. Da auch Abwässer aus Hessen, genauer aus Viernheim, Birkenau, Heppenheim und Gorxheimertal, dort gereinigt werden, beteiligt sich das Bundesland ebenfalls an dem Ausbau.

Der hessische Umweltstaatssekretär Michael Ruhl überreichte einen Förderbescheid in Höhe von über fünf Millionen Euro, an dem sich auch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg beteiligt hat. Ministerin Thekla Walker betont dabei die Bedeutung des länderübergreifenden Engagements zum Wohle der Umwelt.

Ausbau der Klärwerke wird forciert

Das in der Kläranlage Weinheim gereinigte Wasser fließt durch das Hessische Ried, die wichtigste Trinkwasserquelle für Südhessen und das Rhein-Main-Gebiet. Zu dessen Schutz und aufgrund der besonderen hydrologischen Situation wurde 2018 die Initiative „Spurenstoffstrategie Hessisches Ried" ins Leben gerufen.

Die Strategie sieht zahlreiche Maßnahmen vor, um die hohe stoffliche Belastung der Gewässer im Ried zu reduzieren. Dazu gehört auch der verstärkte Ausbau ausgewählter Kläranlagen um eine vierte Reinigungsstufe.

Abbau anthropogener Spurenstoffe

Mörfelden-Walldorf wurde 2023 als erste hessische Kommune mit einer erweiterten Reinigungsstufe ausgestattet. Weitere Anlagen sollen zeitnah in Betrieb gehen oder sind in Bau und Planung.

Ziel dieser verbesserten Reinigung ist der Abbau von Spurenstoffen, zum Beispiel von Arzneimitteln, Hormonen, Haushalt- und Industriechemikalien, Pflanzenschutzmitteln und Bioziden. Diese gelangen bislang über das Abwasser in die Gewässer. (hb)