Abwasser

Hohe Förderung für „Water ReUse“

Der OOWV erhält für das Projekt zur Wasserwiederverwendung zusammen mit einem Partner eine halbe Million Euro vom niedersächsischen Umweltministerium.
17.04.2023

Bei einem Pressetermin vor einem Jahr (Foto) begutachteten OOWV-Geschäftsführer Karsten Specht (2.v.re.), OOWV-Projektingenieurin Kerstin Krömer (2.v.li.) und PKV-Geschäftsführer Ulrich Lange (1.v.li.) das Pilotprojekt zur Brauchwasser-Aufbereitung. Nun ist die Realisierung einer großtechnischen Anlage geplant.

 

Das Projekt „Water ReUse“ wird vom niedersächsischen Umweltministerium mit 500.000 Euro unterstützt, wie der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) mitteilt. Das Projekt hat der Versorger gemeinsam mit der Papier- und Kartonfabrik Varel (PKV) pilotiert und geplant. Nun sollen die nächsten Schritte vorangetrieben werden.

PKV-Geschäftsführer Ulrich Lange erwartet sich von der Fördermittelzusage eine Signalwirkung. „Wir hoffen, dass dieser branchenübergreifende Ansatz zur Ressourcenschonung von Wasser, aber auch von Roh- und Wertstoffen sowie Energie und Wärme immer mehr Schule macht. Es stecken noch viele zu hebende Synergien in den branchen- und firmenstandortübergreifenden Kreisläufen, wenn sie nicht nur einzeln, sondern auch gemeinsam angegangen werden.“

Interesse an Wasserwiederverwendung steigt

Kerstin Krömer, Projektverantwortliche auf Seiten des OOWV, sieht in der Fördermittel-Zusage weiteren Rückenwind für Konzepte der Wasserwiederverwendung. Gereinigtes Abwasser fand nach ihren Worten als Ressource in Deutschland viele Jahre kaum Beachtung.

Das ändere sich aktuell grundlegend. „Durch den erhöhten Bedarf an Wasser im Rahmen der steigenden Wasserstoffproduktion wird sich diese Entwicklung nochmals verstärken“, sagt die Expertin.

Neue Ansätze im Wassermanagement

In einer Mitteilung des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz wird die Zusammenarbeit von PKV und OOWV „als Beispiel für die strategische Neuausrichtung des Wassermanagements und der Erstellung von lokalen und regionalen Konzepten“ bezeichnet.

Nach der Förderzusage bereiten die PKV und der OOWV in ihren jeweiligen Gremien entsprechende Projektanträge vor. Bei grünem Licht auf beiden Seiten könnte die Realisierung einer großtechnischen Anlage schon im kommenden Jahr starten. Bis zu 975.000 Kubikmeter können nach Fertigstellung von der Kläranlage Varel zum rund zwei Kilometer entfernten Werk fließen. (hp)