Abwasser

Ruhrverband optimiert Nachklärung

Der Umbau des ersten Becken der Kläranlage Bochum-Ölbachtal ist abgeschlossen. Nun wird der Erfolg der Maßnahme geprüft.
12.01.2021

In der Mitte des Nachklärbeckens mit einem Innendurchmesser von 50 Metern befindet sich das neu gestaltete Einlaufbauwerk.

Fast 9000 Kubikmeter fasst jedes der vier riesigen Nachklärbecken der Kläranlage Bochum-Ölbachtal des Ruhrverbands. In diesen Becken wird der Belebtschlamm (also die spezialisierten Mikroorganismen, die zuvor die Schmutzstoffe im Abwasser biologisch abgebaut haben) vom gereinigten Abwasser getrennt. Der Belebtschlamm kommt zurück in die Belebungsbecken der biologischen Reinigungsstufe, das gereinigte Abwasser fließt weiter in die Mündungsteiche der Kläranlage und von dort über den Ölbach in den Kemnader See.

Nach rund 20-jähriger Betriebszeit hat der Ruhrverband damit begonnen, die Einläufe zu den Nachklärbecken so umzubauen, dass der Flockenabtrieb – insbesondere bei hydraulischen Stoßbelastungen – reduziert und dadurch die Funktionssicherheit der Nachklärbecken gesteigert wird. Auch eine Optimierung der Ablaufwerte bei den in der Abwasserreinigung relevanten Parametern Kohlenstoff und Phosphor erwartet sich der Ruhrverband von der Baumaßnahme, die pro Becken rund 120.000 Euro kostet.

Standort seit 1922

An einem der vier Nachklärbecken ist die Umgestaltung des Einlaufs im Dezember 2020 abgeschlossen worden. Für die rund zweiwöchigen Bauarbeiten musste das Becken vollständig entleert werden, was nur in besonderen Ausnahmefällen vorkommt. In den nächsten Monaten wird der Erfolg des Umbaus überprüft. Wenn sich herausstellt, dass die Funktionssicherheit und Ablaufqualität wie erhofft gesteigert werden konnten, kommen die übrigen drei Becken an die Reihe.

Die Kläranlage Bochum-Ölbachtal gehört zu den größten der über 60 Kläranlagen des Ruhrverbands. Bereits im Jahr 1922 wurde an diesem Standort eine erste, rein mechanisch wirkende Kläranlage für das zum damaligen Zeitpunkt überwiegend durch den Bergbau geprägte Abwasser errichtet. Mittlerweile dient die vierte Kläranlagengeneration der Reinigung des kommunalen Abwassers aus großen Teilen der Stadtgebiete von Bochum und Witten sowie von kleinen Flächen der Städte Castrop- Rauxel, Dortmund und Sprockhövel. (hp)