Bewässerung in der Landwirtschaft nimmt stark zu
Von Elwine Happ-Frank
In Baden-Württemberg hat sich sowohl der Umfang als auch die Intensität der Bewässerung zwischen 2009 und 2022 deutlich erhöht. Während die bewässerte Fläche in diesem Zeitraum um 61 Prozent gestiegen ist, hat sich die Bewässerungsmenge von 10,4 Mio. Kubikmeter auf 21,5 Mio. Kubikmeter sogar mehr als verdoppelt (plus 105 Prozent). Das geht aus einer Veröffentlichung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg hervor.
Im Jahr 2022 waren 3480 und damit neun Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe in Baden-Württemberg mit einem Bewässerungsverfahren ausgestattet. Davon setzten 3250 Betriebe dieses tatsächlich ein und bewässerten eine landwirtschaftlich genutzte Fläche im Umfang von 22.800 Hektar.
Erstmalig wurde die landwirtschaftliche Bewässerung für das Jahr 2009 erfasst. Damals bewässerten 2220 Betriebe eine Fläche von rund 14.200 Hektar.
Unterschiede der Bewässerungsmethoden
Was die Bewässerungstechniken anbelangt, sind in Baden-Württemberg die Beregnungsanlagen immer noch vorherrschend, aber die Tröpfchenbewässerung nimmt stark zu. Nachteile der Beregnungsanlagen sind hohe Wasserverschwendung durch Streuverluste und Verdunstung. Ein Vorteil ist der gezielte Einsatz der meist mobilen Systeme. Mit der Tröpfchenbewässerung, die meist fest verbaut wird, geht allerdings ein hoher Investitionsbedarf einher.
Da jedoch 80 Prozent der Betriebe mit Bewässerung auch Kosten für das verwendete Wasser entstehen, achten viele auf betriebswirtschaftliches Optimierungspotenzial. Zwischen 2009 und 2022 hat sich deshalb die Zahl der Betriebe mit Tröpfchenbewässerung von rund 1010 auf 2270 mehr als verdoppelt. Die Zahl der Betriebe mit Beregnungsanlagen war mit 1470 im Jahr 2022 (minus sechs Prozent) leicht rückläufig.
Ausblick
In Folge des Klimawandels dürfte das Risiko für länger andauernde Trockenphasen bis zur Mitte des Jahrhunderts weiter steigen. Dies dürfte weitere landwirtschaftliche Betriebe veranlassen, in Bewässerungsverfahren zu investieren.
Um das zur Verfügung stehende Wasserangebot vor Ort zu erhöhen, können betriebseigene Wasserreservoirs geschaffen werden. In Baden-Württemberg sind schon 800 Betriebe, also etwa ein Viertel, mit Bewässerung ausgestattet.
Den kompletten Beitrag des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg mit Tabellen und Schaubildern finden Sie hier.