Wasser

Bundesanstalt erkundet Grundwasser in Ostfriesland aus der Luft

Forscher untersuchen das Grundwasser in Ostfriesland und nutzen dafür Helikopter die im Tiefflug mit einer Sonde im Schlepptau das Areal abfliegen.
24.05.2024

Der BGR-Hubschrauber startet mit der elektromagnetischen Flugsonde zu einem Messflug.

Mit einem Hubschrauber erkunden Wissenschaftler der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in den kommenden Tagen Grundwasservorkommen im westlichen Teil von Ostfriesland. Mit den geophysikalischen Untersuchungen aus der Luft wollen die Forscher vor allem Versalzungen im Grundwasser nördlich der Ems kartieren, wie die Behörde in Hannover mitteilte.

Bis Ende Mai sind mehrere Flüge geplant, die vom Flugplatz in Emden aus starten. Untersucht werden soll ein 250 Quadratkilometer großes Gebiet zwischen den Städten Norden und Aurich. Bei den Überflügen wird eine zehn Meter lange Sonde mit Elektromagnettechnik eingesetzt, die von dem Hubschrauber an einem Seil in rund 40 Metern Höhe über dem Grund geschleppt wird.

Informationserfassung durch Radiowellen

Für das Verfahren werden von der Sonde Radiowellen in den Untergrund geschickt. „Die Sonde misst auf Grundlage der wieder empfangenen Bodensignale die Verteilung des elektrischen Widerstandes und liefert so Hinweise auf Salzwasser, führende Schichten oder auch Tonformationen im Untergrund“, teilte die Bundesanstalt mit.

Die Daten werden anschließend vom Geozentrum Hannover zusammen mit dem Niedersächsischen Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie und dem Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik ausgewertet.

Ausweitung der Datenlage

Ähnliche Messflüge gibt es nach Angaben der Bundesanstalt bereits seit 2007 entlang der niedersächsischen Nordseeküste. Die neuen Flüge schließen demnach nun eine Lücke in dem Untersuchungsraum. Natur- und Vogelschutzgebiete werden dabei weiträumig umflogen.

Weitere Untersuchungen in Ostfriesland sollen in einem Gebiet weiter nördlich bis zur Insel Norderney sowie in einem südlichen Gebiet bis Leer erfolgen. (dpa/hb)