Mit Geophysik den Untergrund verstehen

Die Projektpartner besuchten während des Projektauftakts eine Erkundungsbohrung im südlichen Huder Gemeindegebiet. Mit dabei Konstantin Scheihing (4.v.re.), beim OOWV Projektleiter für Grundwassererkundungsprojekte, und Franziska Meergans (Mitte), beim OOWV Referentin in der Abteilung ‚Internationale Zusammenarbeit und Wasserinnovationsnetzwerke‘.
Bild: © Matthias Wittschieben/OOWV
Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) untersucht in einem Projekt zusammen mit den Partnern Hamburg Wasser, dem Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) und dem Unternehmen Terratec Geophysical Services ein neues Bodenerkundungsverfahren, das ohne Bohrungen auskommt. Dabei werden bewährte seismische und geoelektrische Verfahren zur Untersuchung des Untergrunds kombiniert.
Sie sollen den Fachleuten ein genaueres räumliches Bild vom geologischen Aufbau des Untergrunds liefern. Die Zahl der notwendigen Bohrungen wird dadurch verringert. Der Name des durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Forschungsprojekts: Optimierte Grundwassererkundung – kurz OGER. Der Auftakt erfolgte nun in Hude.
Seismische und elektrische Verfahren
„Der innovative Charakter des Projektes ergibt sich unter anderem daraus, dass seismische und elektrische Verfahren zusammen eingesetzt und ausgewertet werden, was im Rahmen von gängigen grundwasserbezogenen Messkampagnen nicht üblich ist“, erklärt Konstantin Scheihing, beim OOWV Projektleiter für Grundwassererkundungsprojekte.
Die Ausbreitung von seismischen Wellen im Untergrund ist vergleichbar mit der einer Wasserwelle auf einem ruhigen See. Sie breitet sich im Untergrund aus und wird je nach Eigenschaft des Untergrunds unterschiedlich an die Oberfläche zurückgeworfen, wo sie empfangen und ausgewertet wird. Daraus lassen sich vielfältige geologische Informationen ableiten.
Tests in Hamburg-Sülldorf und in Hude
Als OGER-Fallstudien sind zwei Regionen vorgesehen, in denen detaillierte hydrogeologische Erkundungen durch Hamburg Wasser und den OOWV erfolgen: Hamburg-Sülldorf und das südliche Huder Gemeindegebiet. Für das untersuchte Gebiet im Landkreis Oldenburg liegen dem OOWV bereits gute Daten vor, unter anderem ein 3-D-Untergrundmodell.
Die Dauer des Forschungsprojekts OGER ist bis Ende November 2025 angelegt. Insgesamt investieren die Projektpartner gemeinsam knapp 634.000 Euro und werden dabei mit rund 350.000 Euro durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt gefördert. (hp)