Wasser

Hamburg Wasser erkundet Grundwasser

Der Hamburger Wasserversorger sucht im Nordosten der Hansestadt nach neuen Brunnenstandorten. Zunächst werden Tiefenbohrungen vorgenommen, um das Potenzial abzuschätzen.
12.03.2020

Das Wasserwerk Stellingen versorgt etwa 110.000 Hamburger.

Um die Versorgung der Bürger im Hamburger Nordosten sicherzustellen, sucht Hamburg Wasser neue Brunnenstandorte für das Wasserwerk Stellingen. Zu diesem Zweck erkundet Hamburgs städtischer Wasserversorger ab Mitte März das Grundwasser im Gebiet des Niendorfer Geheges. Geplant ist eine Bohrung von bis zu 250 Metern Tiefe, um den dort verlaufenden Grundwasserleiter umfassend untersuchen zu können.

Dafür ist ein Baufeld notwendig, das auf dem Parkplatz, der sich zwischen dem Kleingartenverein Waldfrieden und dem Waldcafé Corell befindet, eingerichtet wird. Insgesamt wird die Baustelle gut ein Drittel des Parkplatzes beanspruchen, teilt Hamburg Wasser mit. Die Arbeiten sind mit dem Bezirksamt Eimsbüttel und der Revierförsterei des Niendorfer Geheges abgestimmt und werden voraussichtlich sechs bis acht Wochen dauern.

Brunnen altern

Mithilfe der Bohrung wird untersucht, ob das Grundwasser im Gebiet des Niendorfer Geheges für die Trinkwasserproduktion des Wasserwerks Stellingen genutzt werden kann. Das Werk bereitet täglich bis zu 15.000 Kubikmeter Trinkwasser auf und versorgt damit durchschnittlich 110.000 Menschen. Dafür nutzt Hamburg Wasser ausschließlich Grundwasser, das aus zwölf Brunnen gewonnen wird. Da die Ergiebigkeit der Brunnen aufgrund natürlicher Alterung mit der Zeit nachlässt, ist das Unternehmen auf die Erschließung neuer Brunnenstandorte angewiesen, um die Versorgung der Bevölkerung langfristig zu sichern.

Nach Abschluss der Erkundungsbohrung wird die Qualität des Grundwassers sowie dessen mengenmäßige Verfügbarkeit im Gebiet des Niendorfer Geheges untersucht. Fallen die Untersuchungen positiv aus, kommt der Standort langfristig für den Bau eines neuen Brunnens für die Trinkwasserversorgung infrage. (hp)