Wasser

Hessen: Weniger Düngen durch Beratungsprogramm

Nitrat im Grundwasser muss sinken: Hessen verbessert Beratung für Landwirte zur gewässerschutzorientierten Landwirtschaft.
23.03.2018

Die EU-Komission lässt bei der Verschärfung der Düngeverordnung nicht locker. Nach einer Klage im Jahr 2016 muss Deutschland nun nachbessern.

„Gute landwirtschaftliche Erträge und ein effektiver Gewässerschutz sind kein Widerspruch“, betonte Hessens Landwirtschafts- und Umweltministerin Priska Hinz. In Hessen startet das überarbeitete Beratungsangebot für eine bedarfsgerechte Düngung in der Landwirtschaft, teilte das Ministerium mit.

Im Rahmen der Beratung erfahren Landwirte konkrete und praktische Empfehlungen für eine gewässerschutzorientierte Düngung ihrer Flächen. Die Maßnahmen wurden bereits in Feldversuchen getestet und auch die Erfahrungen der Bauern aus dem bisherigen Beratungsprogramm fließen in das neue Angebot ein. Zwischen- oder Winterbegrünung, Blüh- oder Gewässerrandstreifen und eine strenge am Bedarf ausgerichtete Stickstoffdüngung würden den Nitratgehalt im Grundwasser senken und wirkte sich nicht negativ auf die Einkommenssicherheit der Landwirte aus.

Kooperationen zwischen Wasserversorgern und Landwirten angestrebt

Wie viele Kommunen in Deutschland hat auch Hessen mancherorts mit zu hohen Nitratwerten im Grundwasser zu kämpfen. Nitrat gelangt vor allem durch Stickstoffüberschüsse aus Düngern auf landwirtschaftlichen Nutzflächen in das Grundwasser. Deshalb wird die Beratung ihre Düngeempfehlungen künftig noch stärker an den geografischen und klimatischen Standortfaktoren der Äcker orientieren und so gemeinsam mit den Landwirten eine Reduzierung von Stickstoff- und Phosphorüberschüssen erarbeiten.

Darüber hinaus wird auch eine Kooperation zwischen Wasserversorgern und Landwirten angestrebt um die Wasserqualität zu verbessern. Beratung allein reicht jedoch für manche Gewässer nicht aus. In besonders belasteten Regionen, wie im hessischen Ried oder im Rheingau werden deshalb verbindliche Anforderungen zum Gewässerschutz festgelegt. „Zum Beispiel müssen Landwirte dort melden, wie viel Dünger sie ausgebracht haben“, erläuterte Hinz. (ls)