Wasser

SW Pfaffenhofen heben Trinkwasserpreis deutlich an

Turnusmäßig wurden die Abgaben laut Gesetz überprüft. Dabei wurde festgestellt, dass wegen hoher Investitionen eine Unterdeckung droht.
04.12.2020

Der Bruttopreis für einen Liter Trinkwasser steigt von 0,4 Cent auf 0,6 Cent.

Der Verwaltungsrat der Stadtwerke Pfaffenhofen hat in seiner öffentlichen Sitzung am Mittwoch, den 2. Dezember, beschlossen, die Wasserabgabesatzungen und die Entwässerungssatzungen für Pfaffenhofen anzupassen. Vorbehaltlich der Zustimmung des Stadtrats am 10. Dezember werden die Grund- und Verbrauchsgebühren zum 1. Januar 2021 erhöht. Dabei steigt der Bruttopreis von einem Liter Trinkwasser von derzeit 0,4 Cent auf 0,6 Cent, wie die Stadtwerke Pfaffenhofen mitteilen.

Die Stadtwerke haben im Vorfeld unabhängige Experten beauftragt, die anhand der gesetzlichen vorgegebenen Berechnungsmechanismen die Gebühren des Zeitraums 2017 bis 2020 und die Investitionen für die Jahre 2021 bis 2024 für die Neuberechnung der Abgaben analysiert haben. Nach den Vorgaben des Kommunalen Abgabegesetzes müssen diese spätestens alle vier Jahre geprüft und angepasst werden. Dabei darf es keine dauerhafte Unter- oder Überdeckung geben. Auch eine Querfinanzierung mit anderen Sparten ist nicht erlaubt.

Viele Investitionsprojekte

Im Rahmen der Untersuchung wurde festgestellt, dass es bei den Beiträgen und Gebühren von Wasser und Abwasser eine Unterdeckung gab. Im Wasser- und Abwassernetz seien weiterhin hohe Investitionen notwendig, um eine langfristig notwendige Sanierungsrate von zwei Prozent zu erfüllen. Nur so werde vermieden, dass weiterer Sanierungsstau entsteht und Lasten auf spätere Generationen verschoben werden, heißt es in der Meldung weiter.

Für Pfaffenhofen bedeutet dies allein im Bereich des Trinkwassernetzes eine Investition von über 13 Mio. Euro bis 2024. Bereits in der vergangenen Berichtsperiode wurden 10,5 Mio. Euro in das Netz investiert. Dazu kommen weitere Aufwendungen in den Grundwasserschutz und ein neues Prozessleitsystem von einer Million Euro. Im Rahmen der langfristigen Strategie sollen jährlich 4,4 Kilometer Wasserleitungsnetz saniert beziehungsweise neu gebaut werden.

Klärwerk muss saniert werden

Die größte Investition wird in die Sanierung des Klärwerks fließen. Um die Anlage nachhaltig zu modernisieren, werden über 13 Mio. Euro veranschlagt. Auch die Sanierung des Kanalnetzes, in das von 2017 zum Jahr 2020 13 Mio. investiert wurden, werden bis zum Jahr 2024 weitere 22 Mio. Euro investiert. Langfristig ist geplant, jährlich 4,8 Kilometer Kanalnetz zu sanieren. Das entspricht einer Investition von über 7 Mio. Euro jährlich.

Um all’ diese Vorhaben zu finanzieren, werden die Bruttopreise für einen Kubikmeter Wasser von 1,99 Euro auf 2,73 Euro steigen. Die Grundgebühr wird pro Standard-Wasserzähler ab 1. Januar 2021 4,81 Euro pro Monat (vorher 3 Euro) betragen. Im Abwasser beträgt der Grundpreis ab 1. Januar 2021 monatlich 4 Euro, der Kubikmeter Schmutzwasser steigt von 1,70 Euro auf 2,78 Euro. Der Preis für Niederschlagswasser soll sich von 0,25 Euro auf 0,55 Euro pro Quadratmeter erhöhen. (hp)