Wasser

SWM setzen auf Relining-Verfahren

Bei der Modernisierung eines Teils der dritten Münchner Hauptwasserleitung verwendet der Versorger ein Rohr-in-Rohr-System.
14.05.2020

SWM erneuern Wasserleitungen: Schweißarbeiten im Inneren eines Gussrohrs.

Derzeit erneuern die Stadtwerke München (SWM) einen Teil der dritten Hauptwasserleitung, die 1899 gebaut wurde. Ein rund 1170 Meter langer Abschnitt wird noch bis voraussichtlich Ende November 2020 saniert.

Aufgrund einer neuen Trassenführung können die Arbeiten meist herkömmlich über einen offenen Rohrgraben erfolgen. An einem Teilstück in einer vielbefahrenen Straße in Schwabing wird das umgebungsschonende „Relining“-Verfahren eingesetzt. Das habe viele Vorteile, erklärt Projektleiter Florian Neugebauer. „Wir können es allerdings nur auf geraden Strecken mit möglichst wenig Abzweigungen umsetzen.“

So geht das Relining

Beim Relining wird ein neues Stahlrohr mit 600 Millimetern Durchmesser mittels Seilzug und Winden in das bestehende 700 Millimeter-Graugussrohr eingezogen. Auf rund 260 Metern werden so 21 Rohre à zwölf Metern Länge in den Untergrund eingebracht. Die einzelnen Abschnitte werden verschweißt, die Schweißnaht außen isoliert und innen mit Zementmörtel ausgekleidet.

Der Vorteil: Die Verlegungsarbeiten gehen auf diesem Abschnitt ohne offenen Graben vonstatten – drei Baugruben und eine Versorgungsgrube reichen. Fahrbahn und Parkplätze können weitestgehend erhalten bleiben, das bedeutet weniger Belastung für die Anwohner.

Billiger als Graben

Durch einen geringeren Anteil an Tiefbauarbeiten ist das Stahlrohr-Relining zudem kostengünstiger als der offene Rohrgraben. Bäume oder Hecken oberhalb der Leitung werden nicht beeinträchtigt und es entsteht deutlich weniger Aushubmaterial, das abtransportiert und entsorgt werden müsste: Mit dem Relining-Verfahren wird also auch die Umwelt geschont. (hp)